Prävention und Security-Point vor Ort sorgen für hohes Sicherheitsgefühl beim Besuch des Oktoberfestes
Sicherheit wurde während des Münchener Oktoberfestes auch dieses Jahr großgeschrieben. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehörte – wie in den letzten Jahren – ein fester Security-Point der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“. Hier bekamen Wiesn-Besucherinnen in verschiedensten Problemsituationen Rat und Hilfe. Gegründet wurde diese Aktion 2003 von AMYNA – Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch, IMMA – Initiative Münchner Mädchenarbeit – und dem Frauennotruf München, um mit dem Tabuthema „sexuelle Gewalt auf dem Oktoberfest“ aufzuräumen und betroffenen Mädchen und Frauen aktive Hilfe anzubieten. Was als Anlaufstelle in einem Wohnwagen begann, ist mittlerweile fest auf der Theresienwiese etabliert und wurde 2010 mit dem Anita-Augspurg-Preis zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen ausgezeichnet.
Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen 2016
Auch bei der Wiesn 2016 wurde der männerfreie Security-Point von zahlreichen Mädchen und Frauen in Anspruch genommen. Während des 17 Tage andauernden Volksfestes haben sich 216 Besucherinnen verschiedenster Nationen an die Fachberaterinnen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vor Ort gewandt. Die wenigsten Frauen und Mädchen waren jedoch Opfer sexueller oder anderer körperlicher Gewalt. Viele Besucherinnen wandten sich an den Security-Point, weil sie ihre Gruppe, ihr Handy und/oder ihr Portemonnaie verloren hatten und plötzlich alleine dastanden. Auch Mädchen, die unter Alkoholeinfluss standen oder sich aus anderen Gründen unwohl fühlten, bekamen hier Schutz und Hilfe. „Viele Unglücke passieren auf dem Heimweg“ – so Anja Bawidamann, Sozialpädagogin bei AMYNA e.V. – „Uns ist es wichtig, dass sich Mädchen und Frauen sicher fühlen und sich z.B. nachts nicht alleine auf den Weg machen. Wir probieren, Freunde oder Bekannten zu erreichen, die die Klientinnen bei uns oder an einem Treffpunkt abholen. Sollte dies nicht gelingen, ermöglichen wir ihnen eine Taxifahrt oder begleiten sie nach Hause oder in ihr Hotel.“
Prävention und Sensibilisierung
Auch vor ihrem Wiesn-Besuch erhalten Frauen und Mädchen über Plakate, Flyer sowie die Webseite und sozialen Netzwerke der Aktion in bis zu zehn Sprachen nützliche Sicherheitstipps: „Wir empfehlen zum Beispiel, vor dem Wiesn-Besuch einen Treffpunkt mit Freunden auszumachen und wichtige Gegenstände (Geld, Handy, Schlüssel bzw. Hoteladresse) direkt am Körper zu tragen“ – so Bawidamann.
Zusätzlich zur Werbung vor Ort gibt es eine Pausenhofaktion, bei der rund 5.500 Schülerinnen und Schüler im Landkreis München auf die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ aufmerksam gemacht und für das Thema „sexuelle Gewalt bei Veranstaltungen“ sensibilisiert werden.
Fazit
Der Fachplaner und Experte für Besuchersicherheit Olaf Jastrob, der sich vor Wiesn-Beginn im Rahmen eines Expertenaustausches mit den Mitarbeiterinnen der Aktion unterhalten hat, fasst zusammen: „Durch ihre Präventionskampagnen und den Security-Point vor Ort, trägt die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ zu einem nicht unerheblichen Teil zur Besuchersicherheit während des Münchener Oktoberfestes bei. Damit ist diese Aktion in meinen Augen ein gutes Vorbild für Betreiber und Veranstalter von Volksfesten und Großevents, denen die Sicherheit ihrer (weiblichen) Besucher am Herzen liegt!“
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