Düsseldorf (wnorg) – Die Japankrise ist kein regionales Problem mehr. Drittlandeffekte werden immer wahrscheinlicher. Das könnte für Deutschland mittelfristig auch zu einer Verschlechterung der Exportaussichten führen und damit der deutschen Wirtschaft schaden.
Aber auch die Energiepolitik könnte in Deutschland aufgrund des Meinungsumschwungs zu drastischen Maßnahmen gezwungen sein. In der Folge könnten die Energiepreise schneller und heftiger anziehen und die Produktionskosten in Deutschland verteuern. So sieht der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, auf die Verbraucher in Deutschland deutlich höhere Strompreise zukommen. „Die Verbraucher müssen sich auf spürbar höhere Strompreise in der Zukunft einstellen“, sagte Franz der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.
„Die Terminkurse an der Leipziger Strombörse sind bereits deutlich gestiegen“, so der Vorsitzende des Wirtschafts-Sachverständigenrats der Bundesregierung. Die Börse reagiere bereits auf die atompolitische Kehrtwende der Bundesregierung in dieser Woche. Franz empfahl der Regierung jedoch, ihre Linie konsequent weiter zu verfolgen. „Die Bundesregierung sollte ihr Energiekonzept, das bekanntlich den Übergang zu den erneuerbaren Energien bereits vorsieht, gegebenenfalls modifizieren und dann konsequent umsetzen“, sagte der Mannheimer Top-Ökonom.
Aber auch bezüglich sogenannter Drittlandeffekte betrachtet der Chef der Wirtschaftsweisen die Japankrise nicht isoliert. Er befürchtet vielmehr erhebliche weltwirtschaftliche Folgen, sollte die Nuklearkatastrophe in Japan außer Kontrolle geraten. „Die Folgen könnten im Extremfall für Japan desaströs sein und erhebliche weltwirtschaftliche Bremsspuren hinterlassen“, sagte Franz der „Rheinischen Post“. Die direkten Effekte auf die deutsche Wirtschaft seien zwar begrenzt, da deutsche Unternehmen nur gut ein Prozent aller Ausfuhren nach Japan liefern. „Es gibt aber auch Drittlandeffekte: Länder wie etwa China, die stärker mit Japan verflochten sind, werden Einbußen haben und deshalb unsere Exportprodukte dann möglicherweise weniger nachfragen“, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
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