Buchmesse: 5 Titel aus Indonesien sind im Angkor Verlag erschienen

Vier Romane und ein Band mit Erzählungen spiegeln die literarische Vielfalt des Ehrengastes wider

Buchmesse: 5 Titel aus Indonesien sind im Angkor Verlag erschienen

(NL/5733837965) Mit Ismail Marahimin, Putu Wijaya, Seno Gumira Ajidarma, Iwan Simatupang und Hamsad Rangkuti wurden fünf bedeutende Autoren Indonesiens ins Deutsche übersetzt.

Ismail Marahimin (19342008) war Dozent für Englisch und Zeitschriftenredakteur. Er verfasste 1977 seinen einzigen Roman „Und der Krieg ist vorbei“, der mit dem Pegasus-Preis für Literatur ausgezeichnet wurde. Seine Geschichte handelt von japanischen Besatzern auf Sumatra gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Ihre holländischen Gefangenen wollen mithilfe Einheimischer in ein mysteriöses Dorf fliehen, aus dem es kein Zurück zu geben scheint, wenn man sich mit dessen Frauen einlässt.

Putu Wijaya, geboren 1944, verfasste etwa dreißig Romane, vierzig Theaterstücke, zahlreiche Film- und Fernsehdrehbücher sowie Kurzgeschichten und Essays. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. In seinem kurzen Roman „Telegramm“ zieht ein Journalist in Jakarta eine Adoptivtochter groß und erhält eine Nachricht aus seiner Heimat Bali, die offenbar seine Rückkehr einfordert, da seine Mutter erkrankt sei. Doch schon bald vermischen sich Realität und Fantasie in diesem Werk, das als Meilenstein der indonesischen Literatur gilt.

Seno Gumira Ajidarma (geboren 1958) ist einer von Indonesiens profiliertesten und einflussreichsten Autoren. Er hat einen Hochschulabschluss in Film, in Philosophie und in Literatur und verfasste Kurzgeschichten, Essays, journalistische Beiträge, Romane, Theaterstücke und Graphic Novels. Zahlreiche seiner Werke wurden ausgezeichnet. Im Mittelpunkt von „Jazz, Parfüm & Der Zwischenfall“ stehen die Augenzeugenberichte des Massakers in Osttimor, die umrahmt sind von Reflexionen über Jazz und wohl parfümierte Frauen. Dieser Rahmen bot dem Autor einst die Gelegenheit, die Zensur unter der Militärdiktatur zu umgehen.

Iwan Simatupang (19281970) arbeitete als Journalist und verfasste neben Romanen auch Gedichte, Kurzgeschichten und Theaterstücke, die für ihre avantgardistische Form bekannt sind. Ein Friedhofsaufseher und ein Maler sind die Hauptfiguren seines ungewöhnlichen Romans „Der Pilger“, einer Meditation über Leben, Tod und Kunst. Das Werk wurde 1977 von ASEAN ausgezeichnet und als erster moderner Roman Indonesiens gefeiert.

Hamsad Rangkuti (geboren 1943) arbeitete für ein Filmunternehmen und zwei Literaturmagazine in Jakarta. Er hat drei Romane und vier Erzählbände verfasst. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen findet sich der Khatulistiwa Literary Award 2003 und der SEA Write Award (Thailand) 2008. Beide wurden für „Glühwürmchen“ verliehen, einer Sammlung mit Erzählungen von einfachen Menschen, die im Guten wie im Bösen dem ironischen Urteil des Erzählers ausgesetzt sind. Humor, überraschende Wendungen und Perspektivwechsel kennzeichnen diese Kurzgeschichten ebenso wie der liebevolle Blick auf die verschiedenen Kulturen und die turbulente Geschichte, die Indonesien ausmachen.

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