Behandlung von Trigeminusneuralgie mit Jannetta OP in der Neurochirurgie der Diakonie Siegen
Blitzartig auftretender Gesichtsmerz, einschießende Schmerzattacken im Oberkiefer, im Unterkiefer oder in beiden Kiefern, sekundenlange Schmerzphasen oftmals wie in einer Serie mehrfach hintereinander – bei der Trigeminusneuralgie tritt die Beeinträchtigung der Betroffenen oftmals aus heiterem Himmel auf. Der Auslöser lässt sich nicht gesichert ausmachen. Die Schmerzen können sowohl durch Berührung, durch Luftzüge oder durch Kauen ausgelöst werden. Sie sind häufig nicht dauerhaft und gehen nicht mit Gefühlsstörungen einher, beeinträchtigt den Lebensalltag von Betroffenen jedoch erheblich.
Neue Lebensqualität für Patienten im Raum Köln / Bonn nach Jannetta Operation
Die Ursache der Trigeminusneuralgie ist nicht letztendlich geklärt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ein auf den Trigeminusnerven drückendes Gefäß am Eintrittspunkt in den Hirnstamm die Schmerzattacken beeinflusst. Ist eine Behandlung mit Medikamenten, die ähnlich auch bei Epilepsie angewendet wird erfolglos, legen die Neurochirurgen am Klinikum Jung Stilling Siegen (Großraum Köln / Bonn) Patienten eine Jannetta Operation nahe, die häufig mit einer Heilung einhergeht. 85 Prozent der Patienten berichten nach der OP von Schmerzfreiheit oder wesentlicher Besserung, nur etwa sechs Prozent dieser ausgereiften OPs verlaufen mit Komplikationen. Bei rund zehn Prozent der Patienten tritt ein Rezidiv auf. Wichtig jedoch: In den allermeisten Fällen bedeutet die Durchführung einer Jannetta Operation eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität.
Wie läuft eine Jannetta Operation im Kopfzentrum der Neurochirurgie der Diakonie Siegen ab?
Die Jannetta Operation wird auch offene mikrovaskuläre Dekompression genannt. Bei dieser Form der neurochirurgischen Kopfoperation setzt der Operateur ein Polster zwischen der mechanisch reizenden A. cerebelli superior und dem Trigeminusnerven ein. Eine solche offene OP am Kopf schaltet den Schmerz in den allermeisten Fällen auf Dauer ab bzw. sorgt für eine erhebliche Schmerzlinderung bei den betroffenen Patienten. Wann genau eine Jannetta Operation in Frage kommt, hängt auch von den Vorerkrankungen und dem Gesamtzustand des Patienten ab. Bei älteren Patienten oder MS Erkrankten wird man eher ein weniger invasives Verfahren wählen, dessen Wirkungsdauer jedoch nicht an die einer Jannetta Operation heranreicht.
Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.
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