Führungskräfte müssen sich wandeln, um erfolgreich zu bleiben. Soweit herrscht Konsens. Aber welche Fähigkeiten genau werden vor allem gefragt sein? Um das herauszufinden, haben das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) und das F.A.Z.-Institut jetzt eine Studie herausgegeben, basierend auf einer Entscheiderbefragung durch das Meinungsforschungsinstitut forsa. Ergebnis: Empathie und strategisches Networking zeichnen den Leader von morgen aus.
Für die aktuelle Studie haben IFIDZ und F.A.Z.-Institut kürzlich von forsa 100 Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene interviewen lassen. Eine große Mehrheit der Befragten hob heraus, wie wichtig es sei, den Menschen hinter dem Kunden oder Lieferanten zu beachten. Ihn persönlich anzusprechen, bleibt danach unabdingbar – obwohl heute die Kommunikation über viele Wege möglich ist. Das IFIDZ sieht diese Vielfalt sogar als Grund für die Sehnsucht nach dem Gespräch in der Realität. Je mehr wir uns alle permanent über Social Media und Co. mitteilten, desto mehr suchten wir nach dem echten Austausch, bei dem wir dem anderen in die Augen blicken können.
Bei einem solchen Austausch werden nach den Erkenntnissen des IFIDZ Loyalität sowie Wertschätzung für die eigene Individualität erwartet. Entsprechend sehen die für die Studie interviewten Führungskräfte das Eingehen auf die Mitarbeiter als Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Führen. Konflikte müssten offen angesprochen und mit den Beteiligten geklärt werden, der Chef sollte auch Ansprechpartner für persönliche Belange sein und es gelte, den Mitarbeitern Einblicke in die großen Zusammenhänge zu geben.
Zusammen statt im Alleingang
Teamorientiertes Arbeiten wird für 85 Prozent der Befragten wichtiger, das Feedback der Mitarbeiter gewinnt für 81 Prozent künftig an Bedeutung und 80 Prozent glauben, dass die Meinungen oder Ideen von Kunden stärker in die Produkt- und Prozessentwicklung einfließen werden. Ebenfalls auf mehr Empathie und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer deutet ein weiteres Resultat: 80 Prozent sehen eine flexiblere Gestaltung des Arbeitslebens, etwa mit einer Vertrauensarbeitszeit, kommen.
Eine große Mehrheit, nämlich 79 Prozent, prognostiziert eine steigende Bedeutung von Partnernetzwerken. Vernetztes Denken wird für 65 Prozent zur Voraussetzung für alle, die sich an der Spitze behaupten wollen. Für 44 Prozent sparen strategisch aufgebaute und sorgfältig gepflegte persönliche Netzwerke Kosten und Zeit auf dem Weg zum Erfolg. Anders als zufällig entstehende Verbindungen tragen die systematisch geplanten und bewusst erhaltenen dazu bei, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Für die Gründerin, Inhaberin und Leiterin des IFIDZ Barbara Liebermeister beweist die Studie, dass Führungskräfte sich trotz stetig wachsender Kommunikation auf eben dieses Ziel fokussieren müssten.
Apropos Fokussierung: Die Digitalisierung erschwere die Konzentration auf das Relevante, meint die IFIDZ-Gründerin. Folge sei ein eklatanter Mangel an Zeit, der viele zur Nachlässigkeit verführe. So mancher merke gar nicht mehr, wie er ein Meeting betrete und welche Signale er damit aussende. Vor allem aber sinke die Aufmerksamkeit für intelligentes Netzwerken und empathisches Handeln, also den laut Studie erfolgsentscheidenden Fähigkeiten von Führungskräften.
Mit Alpha Intelligence bezeichnet Liebermeister drei einander bedingende Soft Skills: Alpha Communication, Alpha Personality und Alpha Relations. Dahinter stecken Dinge wie eine Balance von Souveränität und Empathie, eine authentischere Kommunikation und die Betonung von „Wir“ statt „Ich“. Wie Ausschlag gebend diese Fähigkeiten sind, hat die Studie klar belegt. Während das Motto der Führungskraft von gestern häufig „Augen zu und irgendwie durch“ gewesen sei, laute das des Leaders von morgen: „Augen auf und die Bedürfnisse des anderen genauso achten wie die eigenen!“
Es sei ganz eindeutig der Mensch, der zähle, sagt Liebermeister. „Der direkte Kontakt face to face lässt sich nicht durch solchen auf Online-Plattformen ersetzen“, hat die Management-Beraterin immer wieder erfahren – und das wurde nun durch die Studie bestätigt. Für das IFIDZ sind die Resultate Teil der intensiven Beschäftigung mit der Thematik moderne Führung, wobei Wissenschaft mit Praxis verbunden wird. Das Institut hat einen riesigen Bedarf an gesicherten Erkenntnissen ausgemacht, denn immer mehr Führungskräfte stehen stark unter Druck.
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Die Wirtschaftswissenschaftlerin Barbara Liebermeister ist Gründerin und Inhaberin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ). Das IFIDZ erforscht und fördert die Managementkultur im Zeitalter der Digitalisierung. Sein Team wird von einem Beirat und einem Fachausschuss unterstützt, denen namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft angehören. Barbara Liebermeister unterstützt als Managementberaterin, Buchautorin und Rednerin Führungskräfte auf dem Weg zum nachhaltigen Erfolg.
Internet: www.ifidz.de
Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ):
Führungskultur ist elementar für den Erfolg – sowohl auf der individuellen als auch auf der Unternehmens-Ebene. Bisher hat jedoch niemand die spezifischen Implikationen des digitalen Wandels auf das Führungsverhalten und Führungspersönlichkeiten unter die Lupe genommen. Diese Lücke füllen wir mit dem Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter IFIDZ.
Das IFIDZ erforscht und fördert die Managementkultur im Zeitalter der Digitalisierung. Zum einen werden die neuen Herausforderungen für Führungskräfte definiert, zum anderen Instrumente zu deren Bewältigung entwickelt. Dabei geht es um Fähigkeiten und Methoden, mit denen Leistungsfähigkeit und Output nachhaltig verbessert werden können. Im Fokus stehen sowohl die eigene Performance der Manager als auch deren Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern.
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