Rauchkonsum eindämmen – mit hohen Tabaksteuern
Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai 2014
Trotz zahlreicher Initiativen und Aufklärungsarbeit in den vergan-genen Jahren ist Rauchen in Deutschland nach wie vor stark verbreitet – fast 30 Prozent der Erwachsenen hierzulande rauchen. Neben den gravierenden Folgen für die Gesundheit verursachen Rauchen und Passivrauchen zudem enorme Kosten für das Gesundheitswesen. Hohe Tabaksteuern sind ein wirksames Mittel, den Tabakkonsum einzudämmen. Anlässlich des Welt-Nichtrauchertages forderte die Deutsche Krebshilfe daher gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuern.
„Rauchen und Passivrauchen verursachen Krebs“, sagte Gerd Nettekoven, Haupt-geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin. „Obwohl die gesundheitlichen Folgen bekannt und wissenschaftlich belegt sind, werden nach wie vor zu wenig politische Maßnahmen ergriffen, um eines der drängendsten Gesundheitsprobleme unseres Landes in den Griff zu bekommen“. Jedes Jahr sterben über 100.00 Menschen in Deutschland vorzeitig an den Folgen des Rauchens sowie mindestens 3.300, weil sie passiv mitrauchen.
Ein wirksames Präventionsinstrument seien Tabaksteuern, so Dr. Tobias Effertz von der Universität Hamburg. Diese müssten aber deutlich spürbar sein, so der Wirtschaftswissenschaftler weiter: „Vor dem Hintergrund der vielfältigen negativen Folgen des Rauchens und der enormen Kosten für die Sozialversicherungen ist die jetzige moderate, stufenweise Anhebung der Steuersätze aus ökonomischer wie aus gesundheitspolitischer Perspektive nicht angemessen“. Vielmehr sei es erforderlich, die Tabaksteuern in Deutschland deutlich zu erhöhen. Er empfiehlt eine Erhöhung um mindestens 30 Prozent.
„Wir hatten in Deutschland bereits schon einmal – nämlich zwischen 2002 und 2005 – drastische Tabaksteuererhöhungen, deren unmittelbare Folgen in einem Rückgang des Gesamtkonsums von Zigaretten bestand“, kommentierte Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle im Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg. „Im Zeitraum nach den Erhöhungen fiel auch der Anteil der rauchenden Jugendlichen von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 11,8 Prozent bis zum Jahr 2011“. Seitdem nehme das Rauchen bei den jungen Leuten wieder leicht zu.
„Möglicherweise stehen wir vor einer Trendwende, der rechtzeitig begegnet werden sollte, nämlich jetzt: Es ist Zeit für erneute drastische Tabaksteuererhöhungen!“, so Pötschke-Langer.
Am 31. Mai 2014 ist Welt-Nichtrauchertag. In diesem Jahr lautet das Motto „Ta-baksteuern rauf, Tabakkonsum runter!“. Die Deutsche Krebshilfe und das Akti-onsbündnis Nichtrauchen e.V. stellen kostenlos ein aktuelles Plakat zum Welt-Nichtrauchertag sowie Broschüren und Flyer für Aktionen und Informationsveranstaltungen bereit. Das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg bietet die Publikation „Tabaksteuererhöhungen und Rauchverhalten in Deutschland“ an. Alle Materialien zum Bestellen oder als Download: www.weltnichtrauchertag.de
Rauchen in Deutschland – Zahlen, Daten, Fakten
Der Tabakkonsum ist hierzulande das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. In Deutschland raucht ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung (30,1 Prozent). Das entspricht etwa 24 Millionen Erwachsenen. Mit verheerenden Folgen: Zigaretten-rauchen führt hierzulande jährlich zu mehr Todesfällen als Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Jedes Jahr sterben über 100.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des aktiven Rauchens sowie mindestens 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. ist ein Zusammenschluss von elf bundesweit tätigen Organisationen des Gesundheitswesens in Deutschland. Es wurde mit dem Ziel gegründet, Maßnahmen zur Tabakkontrolle auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Folgende Organisationen bilden das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V.: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit, Bundesärztekammer, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Deutsche Herzstiftung, Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe und Deutsche Lungenstiftung. Weitere Informationen: www.abnr.de
Deutsche Krebshilfe e. V.
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