Ausstellung „natur.wert.schätzen.“ startet am 26. April in Oldenburg
In diesem Jahr feiert der Schlossgarten Oldenburg seinen 200. Geburtstag. Im Stil eines englischen Landschaftsgartens erdacht, ist er heute ein Denkmal der Gartenkunst und ein beliebter Freizeitort. Aber auch vielen Tierarten bietet er auf seiner Fläche von 16 ha ein Zuhause. Die Ausstellung „natur.wert.schätzen.“ im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg stellt verschiedene Bewohner des Parks vor – Tagpfauenauge, Breitflügelfledermaus und Grünspecht sind nur einige davon. Doch welche Tierarten könnten heute an diesem Ort zu finden sein, wenn er sich fern von menschlichen Eingriffen entwickelt hätte? Auch in solch einen Lebensraum bietet die Ausstellung einen Einblick: Sie stellt die Tierwelt eines Auwalds vor, wie er heute noch in Nordwestdeutschland zu ist und auch hier an Stelle des Schlossgartens vorkommen könnte. Auwälder sind strukturreiche und vielfältige Lebensräume, die dort entstehen, wo die natürliche Wasserdynamik eines Flusses mit Hochwassern und Überflutungen die Landschaft prägt. Durch Landnutzungen und Eingriffe in die Flussläufe sind Auwälder sie inzwischen selten.
Ein Vergleich zwischen den beiden Lebensräumen „Auwald“ und „Schlossgarten“ fördert in der Ausstellung Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihren Tierwelten zu Tage. Er bietet den Ausgangspunkt für den zweiten Teil der Ausstellung. Denn wie der Titel „natur.wert.schätzen.“ verrät, nimmt sie nicht nur die Natur in Form der beiden Lebensräume in den Blick, sondern fokussiert auch auf Werte von Natur sowie die ihr individuell entgegengebrachte Wertschätzung.
Kein anderer Organismus der Erde greift so sehr in das Naturgeschehen ein wie der Mensch. Ob der Bau einer Küstenautobahn oder die Ausweisung von Schutzgebieten – immer wenn Entscheidungen zum Umgang mit Natur bevorstehen, geht es darum, was aus finanzieller Sicht sinnvoll, aus ökologischer Sicht vertretbar und aus politischer Sicht verantwortbar ist.
Die Ausstellung löst sich hier davon, allein zu erzählen, zu berichten oder Meinungen zu bewerten. Sie wählt vielmehr eine philosophische Methode und beginnt, Fragen zu stellen: „Was findest du gut an einer Amsel?“, „An welcher Stelle steht Natur in deinem Leben?“ oder „Was ist dir mehr wert, Vogelgesang oder Bienenhonig?“. Die Besucher sind aufgefordert, zu einzelnen Fragen ihr Statement abzugeben. Perlen dienen als „Stimmzettel“ und Füllstände in durchsichtigen Röhren geben wie bei einem Säulendiagramm das aktuelle Meinungsbild wieder.
Die Ausstellungsmacher haben sich zum Ziel gesetzt, Gedanken zu bewegen und anzuregen. Spielerische Elemente wie ein in der Ausstellung zu sammelndes Kartenspiel, Fühlelemente, Hörstationen und Interaktionsmöglichkeiten sollen unterstützen und Lust machen, sich mit Natur, ihrem Wert und der eigenen Meinung auseinanderzusetzen. Die von der Gruppe für Gestaltung aus Bremen inszenierte Kulisse ist eine holzreiche, verspielte Märchenlandschaft. Überdimensionale Körbe zu den Themen „Wirtschaft“, „Naturschutz“, „Politik“ und „ICH“, zeigen Aspekte dieser Blickwinkel mit Bezug zur Natur. Sie bieten beispielsweise Informationen zu Werten von wirtschaftlichem Interesse, Gefährdung von Arten, gesetzlichen Bestimmungen zum Umgang mit Natur und zeigen individuelle Meinungen über Tierarten und Natur.
Drei kleine Teilausstellungen präsentieren parallel zur Ausstellung „natur.wert.schätzen.“ unter den Titeln „natur.bilder?“, „Mit anderen Augen – Einblicke in die Lebenswelt von Tieren“ und „Mutter Natur und ihre Kinder“ die Ergebnisse von Gruppen, die sich mit verschiedenen Fragestellungen und Mitteln mit Natur beschäftigt haben.
Das Begleitprogramm bietet museumspädagogische Workshops rund um die Tiere des Schlossgartens an, Rundgänge begleiten an Sonntagen durch den interaktiven Part der Ausstellung, der NABU Oldenburg führt im Schlossgarten zu Fledermaus, Grünspecht und Co. Zusätzlich zur allgemeinen Lehrerinfo werden im Rahmen dieser Ausstellung zusammen mit Kooperationspartnern der AG Biologie-Didaktik der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg und der Philosophierwerkstatt Lehrerfortbildungen zum biologischen Bewerten und dem Philosophieren mit Kindern angeboten.
Sonderausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
natur.wert.schätzen.
26. April – 7. September 2014
im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Schlossgartenjubiläum in Oldenburg
unter dem Motto „Euer Garten ist die Welt“
Landesmuseum Natur und Mensch
Damm 38-44
26135 Oldenburg
Tel. 0441-9244-300
Fax: 0441-9244-399
E-Mail: museum@naturundmensch.de
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 9 – 17 Uhr, Samstag u. Sonntag 10 -18 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten an Feiertagen:
Christi Himmelfahrt u. Pfingstmontag 10 – 18 Uhr
1. Mai, Pfingstsonntag geschlossen
Museumseintritt: 4 ?, ermäßigt 2,50 ?, Familienkarte 6?
Kombiticket für das Landesmuseum Natur und Mensch und das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Rahmen des Schlossgartenjubiläums (gilt an 2 aufeinanderfolgenden Tagen): 8 ?
Begleitbuch zum Schlossgartenjubiläum
„Euer Garten ist die Welt“
Schlossgarten Oldenburg
200 Jahre Gartenkultur in Nordwestdeutschland
ISBN 978-3-7308-1071-2
Isensee Verlag Oldenburg 2014
204 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen
Museumspreis: 20 ?
Buchhandelspreis: 24,80 ?
Begleitprogramm:
Das komplette Begleitprogramm finden Sie im aktuellen Vierteljahresprogramm „20vierzehn“ des Museums und unter www.naturundmensch.de, alle Veranstaltungen und Ausstellungen zum Schlossgartenjubiläum unter www.schlossgarten2014.de
Zur Ausstellung
Fläche: ca. 600 m
Exponatanzahl: ca. 200 Exponate
Kuratoren:
Dipl. Biol. Lena Nietschke
presse@naturundmensch.de
Dr. Peter-René Becker (Leitender Direktor)
Peter-Rene.Becker@LMNM.niedersachsen.de
Ausstellungsgestaltung:
Gruppe für Gestaltung, Bremen
Kooperationspartner und wissenschaftliche Unterstützung:
?Carl-von-Ossietzky Universität, AG Biologie-Didaktik, Prof. Corinna Hößle, Johanna Beuse, Anna Russel, Sara Vaske
?Carl-von-Ossietzky Universität, Studiengang Museum und Ausstellung, Prof. Karin Ellwanger
?Dr. Reinhard Jödicke, Oldenburg
?Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen, Regionaldirektion Oldenburg
?Volker Moritz, Oldenburg
?NABU Oldenburg
?NABU Oldenburg, Arbeitskreis Schmetterlinge, Carsten Heinecke u.a.
?Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
?Niedersächsische Landesforsten
?Philosophierwerkstatt, Hans-Joachim Müller
?GTS Syke, Melanie Buß, Rainer Goltermann
?Blauschimmel Atelier e.V. und Montessori Grundschule FREIraum, Edda Akkermann, Jörg Scheel, Claudia Fischer
?Oberschule Eversten, Kerstin Heinrichs
?Dr. Frank Steinheimer, Halle/Saale
Leihgeber:
?Naturhistorisches Museum Mainz
?Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
?Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig
?Übersee-Museum Bremen
Pressekontakt:
Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
Landesmuseum Natur und Mensch
Dipl. Biol. Lena Nietschke
Damm 38-44; 26135 Oldenburg
Tel.: 0441/9244-327 // Fax: 0441/9244-399
Mail: presse@naturundmensch.de
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Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg wurde 1836 durch Großherzog Paul Friedrich August gegründet ist damit eines der ältesten Museen Norddeutschlands. Seine Sammlungsschwerpunkte finden sich in den Bereichen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Sind in den Dauerausstellungen das Leben von Mensch und Natur in den regionalen Landschaftstypen Moor, Geest, Küste und Marsch sowie entlang des Flusslaufs der Hunte vorherrschende Themen, widmen sich die Sonderausstellungen überwiegend überregionalen Themen und Fragestellungen.
http://pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=563251&aktion=jour_pm