Der Naturpark Südschwarzwald wird erste Modellregion Deutschlands für Elektromobilität im ländlichen Raum. Zum Projektauftakt kam Alexander Bonde, Minister Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, BW, nach Eisenbach. Mit dem Projekt wurde die Initiative Zukunftsmobilität in Trossingen beauftragt.
Am 20. Februar 2014 besuchte Minister Alexander Bonde, MLR, Eisenbach im Naturpark Südschwarzwald. Ziel des Projektes „Naturpark Südschwarzwald – Modellregion E-Mobilität Ländlicher Raum“ ist es, in der Region Anwendungsmodelle für Elektromobilität zu entwickeln. Mit dem Projekt wurde die Initiative Zukunftsmobilität in Trossingen beauftragt.
In seiner Begrüßung erläuterte der Gastgeber, Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Framo Morat GmbH, dass das Unternehmen in Eisenbach selbst Hersteller von Antriebswellen sei, die sowohl in E-Fahrzeugen wie auch in Elektrorollern und E-bikes verbaut werden und dass der Markt der E-Moblität zu einem der Wachstumsmärkte zählt. Zudem seien Unternehmen im ländlichen Raum zwar wirtschaftlicher Motor aber behaftet mit allen Nachteilen des ländlichen Raums, zu denen vor allem der mangelhafte ÖPNV ge-höre. Minister Alexander Bonde betonte in seiner Ansprache, dass es gerade im ländlichen Raum einen erheblichen Bedarf für nachhaltige Mobilitäts- und Verkehrslösungen gebe, da dort regelmäßig lange Strecken zurückgelegt werden müssten. Wenn es gelingt, die besser zu organisieren und elektrisch zu-rückzulegen würde sich das unmittelbar positiv auf Klimaschutz und Co2-Belastungen auswirken.
Bonde: „Um diese nachhaltigen Lösungen zunächst im kommunalen Alltag zu erproben, bevor sie breit in der Fläche umgesetzt werden, fördert das Land gezielt Modellvorhaben zur Elektromobilität in ländlichen Kommunen. Ich freue mich deshalb, heute den Startschuss für das bundesweit erste Elektromobilitäts- Modellprojekt geben zu können, das mit dem Naturpark Südschwarzwald nicht nur eine Kommune, sondern eine ganze Region umfasst.“
Im Anschluss an die Ministerrede fand eine Diskussionsrunde mit Unternehmensvertretern und Kommunalverantwortlichen statt. Im Zentrum stand dabei die Frage, ob sich mithilfe einer verbesserten Mobilität Probleme im ländlichen Raum lösen lassen, wie etwa der Fachkräftemangel, die Mitarbeiterbeförderung bei immer schlechter werdendem ÖPNV-Angebot oder die steigende CO2 Belastung. Einigkeit herrschte in der Runde darüber, dass eines der Kernprobleme im ländlichen Raum, der Fachkräftemangel, durch ein besseres Mobilitätsangebot zumindest entschärft werden könnte. „Unsere Mitarbeiter fahren täglich weite Strecken“, so Gökhan Balkis, „das kostet sie nicht nur viel Zeit, sondern es wird auch immer teurer. Allein deshalb braucht es neue, intelligente Lösungen, wie die Mitarbeiter morgen in die Unternehmen kommen“. Hannelore Reinbold Mench, Bürgermeisterin der Gemeinde Freiamt und stellvertretende Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald stimmte zu, dass der Individualverkehr klimaschonender werden müsse und ermunterte die anwesenden Politiker, weiter über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kommunen und Unternehmen nachzudenken. Dr. Eike Messsow, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Firma Sto wies darauf hin, dass es an der Zeit sei, verstärkt über die organisatorischen Voraussetzungen von E-Mobilität nachzudenken. Messow: „E-Fahrzeuge sind noch immer sehr teuer, so dass die Steuerbelastung für den einzelnen Mitarbeiter relativ hoch ist. Außerdem sollte geklärt werden, ob der Arbeitgeber kostenlos Strom anbieten kann oder ob dies ein geldwerter Vorteil ist.“
Zum Thema Ladesäulen konnte Martin Steiger, Vorstand der Energiedienst AG, konkrete Zahlen nennen. „Insgesamt sollen im Laufe des Jahres in der Region rund 50 Ladesäulen gebaut werden“, so Steiger. Der Presseination der Initiative Zukunftsmobilität
Ökostrom-Hersteller und Netzbetreiber im Südschwarzwald gehöre dabei zu den Unternehmen, die massiv in den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur investieren. Darüber hinaus plane man bei Energiedienst, einen Teil der 300 Flottenfahrzeuge zu elektrifizieren. „Der Umstieg auf die Elektromobilität gibt uns die Chance, alte Gewohnheiten zu überdenken und über Bord zu werfen. Dazu gehört beispielsweise, dass das Firmenfahrzeug vielfach immer noch als Statussymbol gilt. Das sind alte Zöpfe, die endlich abgeschnitten gehören“, so Martin Steiger. Für die meisten Unternehmen im Ländlichen Raum sei Mobilität inzwischen ein wichtiger Standortfaktor, bekräftigte Christian Klaiber, Leiter der Initiative Zukunftsmobilität in seinem Schlusswort. „Es ist daher nur konsequent, dass die Landesregierung die im Ländlichen Raum tragenden Anwendungsfelder für nachhaltige Mobilität, Kommunen, Unternehmen und Tourismus, in jeweils zugeschnittenen Projekten anspricht und die Aktivitäten in der Region des Naturparks bündelt.
Auftaktveranstaltung und Ministerbesuch geben den Startschuss für die Unternehmen, sich an dem auf sie zugeschnittenen Projekt zu beteiligen. Klaiber: „Wir werden in den kommenden Monaten gemeinsam mit Unternehmen der Region in Workshops, Interviews und Diskussionsrunden nachhaltige Mobilität ins Blickfeld bringen. Dabei möchten wir gemeinsam zukunftsweisende Lösungsansätze entwickeln, mit denen Mobilität im ländlichen Raum insbesondere für Unternehmen und Mitarbeiter wirtschaftlicher, bes-ser und nachhaltiger organisiert werden kann. Ziel der Gespräche wird die Antwort auf die Frage sein, welchen Beitrag Mobilität leisten kann, um dem Fachkräftemangel in ländlichen Regionen am Beispiel der Modellregion wirkungsvoll entgegen zu treten.“
Die Initiative Zukunftsmobilität, Trossingen, ist das Kompetenz- und Beratungsnetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Mobilitätsprojekte. In ihren Projekten legt die Zukunftsmobilität den Schwerpunkt auf die Anwendung nachhaltiger Mobilität im Ländlichen Raum. Die Initiative Zukunftsmobilität versteht Mobilität als ein zentrales Leistungselement im Wirtschaftskreislauf, das zunehmend Bedeutung als Standortfaktor im Wettbewerb von Kommunen und Regionen gewinnt. Nachhaltige Mobilität wird so als Teil der Gesamtinfrastruktur im Ländlichen Raum zu einem entscheidenden Kriterium bei der Wahl des Wohn- und Lebensumfelds der Menschen. Projekte der Zukunftsmobilität stellen deshalb den Mobilitätsbedarf der Menschen in den Vordergrund und schaffen wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich wegweisende Lösungen. Der Entwicklung des Gesamtsystems „Elektromobilität im Ländlichen Raum“ räumt die Initaitive Zukunftsmobilität einen hohen Stellenwert ein.
Die Initaitive Zukunftsmobilität kooperiert mit zuständigen Stellen der Landesregierungen, wie der e-mobil BW GmbH oder der Energieagentur NRW sowie mit Unternehmen wie der SWARCO Traffic Systems GmbH , der Energiedienst AG oder Mitsubishi Deutschland (MMD Automobile GmbH).
Bildrechte: Initiative Zukunftsmiobilität Bildquelle:Initiative Zukunftsmiobilität
Die Initiative Zukunftsmobilität, Trossingen, ist das Kompetenz- und Beratungsnetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Mobilitätsprojekte. In ihren Projekten legt die Zukunftsmobilität den Schwerpunkt auf die Anwendung nachhaltiger Mobilität im Ländlichen Raum. Bei der Umsetzung kooperiert die Initaitive Zukunftsmobilität mit zuständigen Stellen der Landesregierungen, wie der e-mobil BW GmbH oder der Energieagentur NRW sowie mit Unternehmen wie der SWARCO Traffic Systems GmbH, der Energiedienst AG oder Mitsubishi Deutschland (MMD Automobile GmbH).
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