Individuelle Lösungen zur Qualitätssicherung im Zuge der Systemakkreditierung
Zum thematischen Auftakt des Forums hörten die Teilnehmenden drei Beispiele aus Hochschulen, die bereits praktische Erfahrungen gesammelt haben, wie der komplexe Prozess der Konzeption und Etablierung neuer Qualitätssicherungsverfahren im Sinne der Organisationsentwicklung an der Hochschule gelingen kann.
Rudolf A. Bauer skizzierte die Entwicklung eines Studiengangs an der Technischen Universität München von der Idee bis zur ministeriellen Genehmigung. Bauer stellte die Notwendigkeit formaler Kriterien für die Qualitätssicherung in Frage und plädierte dafür, die qualitätssichernden Prozesse innerhalb der Hochschule als Entwicklungspfad zu betrachten und als „Beratung statt Prüfung“ zu gestalten.
Eine gewisse Sonderstellung bei der Bewertung der Studiengänge nimmt die Fachhochschule für Oekonomie
Management (FOM) ein: Prof. Dr. Burghard Hermeier erläuterte die speziellen Anforderungen an Präsenzstudienangebote für Berufstätige. Zu deren Qualitätsentwicklung bewährt sich an der FOM ein durchgehendes „Mehraugen-Prinzip“ mit einer Evaluierungskommission Studiengang als Kombination aus interner Evaluierung mit externem Sachverstand.
Für das Qualitätssicherungssystem der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) stellte Dr. Heike Zillmann externe Feedbackverfahren durch Beiräte als sinnvolle Ergänzung heraus. Zudem sei eine grundlegende Bestandsaufnahme eines jeden Studiengangs in einem Rhythmus von sechs Jahren wesentlicher Bestandteil des Systems.
Friederike Leetz erläuterte aus Sicht des Akkreditierungsrats die besonderen Herausforderungen in der Systemakkreditierung und bei der Etablierung hochschulinterner Qualitätssicherungsverfahren. Leetz betonte, Aufgabe des Akkreditierungsrates sei es, die Grundanforderungen für die Akkreditierungsverfahren zu regeln – nicht aber Musterverfahren oder Organisationsstandards für die Hochschulen zu entwickeln.
Im gemeinsamen Podiumsgespräch waren sich die Referentinnen und Referenten einig, dass Qualitätssicherungs- und Managementkonzepte „von der Stange“ für Hochschulen wenig Erfolg versprechend sind. Stattdessen braucht es ein gutes Gespür für das Maß an Nachdruck und Tempo bei verantwortlichen Hochschulleitungen, um den Aufbau und die Einführung von Qualitätsmanagement im Sinne einer nachhaltig zufrieden stellenden Organisationsentwicklung gelingen lassen zu können. Aus Sicht von Stabsstellen und Referaten für Qualitätsmanagement wurde u.a. deutlich, dass ein hohes Maß an unterstützenden Services für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Akzeptanz und Interesse für die Erfüllung neuer Anforderungen durch neue Qualitätsmanagementsysteme befördert.
Das Forum Qualitätsmanagement zeichnete sich durch eine große Resonanz, anregende inhaltliche Beiträge und Diskussionen sowie einen intensiven Austausch aus. Die Vorträge und Praxisbeispiele der Veranstaltung sind abrufbar unter www.his-he.de/veranstaltung/dokumentation/Forum_Qualitaetsmanagement_2014. Die HIS-Hochschulentwicklung plant auf Grund des großen Interesses das nächste Forum Qualitätsmanagement für das Jahr 2015 in Hannover. (ks)
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