„Dass die da versagt haben, ist eindeutig

Frankfurt (pressrelations) –

„Dass die da versagt haben, ist eindeutig“


Fritz Pleitgen in hr1 über die Lehren aus dem „Loveparade“-Unglück

Der ehemalige WDR-Intendant und Geschäftsführer der „Ruhr 2010“, Fritz Pleitgen, hat am Freitag, 22. Juli, im Hörfunksender hr1 Kritik an den Hauptverantwortlichen der „Loveparade“ in Duisburg geübt. „Dass die versagt haben, ist eindeutig.“ Das Verhalten des Oberbürgermeisters von Duisburg und des „Loveparade“-Veranstalters habe „das Leid der Angehörigen gesteigert, auch der Schwerverletzten. Und wenn dann eine solche Haltung an den Tag gelegt wird, dann erhöht das das Leid und das Unverständnis.“ Beim Unglück auf der „Loveparade“ in Duisburg vor einem Jahr waren 21 Menschen gestorben, Hunderte hatten schwere Verletzungen erlitten.

Pleitgen hatte sich als Geschäftsführer der „Kulturhauptstadt Ruhr.2010“ für die „Loveparade“ ausgesprochen und „das größte Musikfest der Welt“ ins Programm mit aufgenommen. Bereits kurz nach dem Unglück hat er dafür die moralische Verantwortung übernommen. Ohne Vertrag und ohne finanzielle Beteiligung hatte er aber mit der Organisation nichts zu tun und darauf auch keinen Einfluss.

Dennoch sagt er in hr1: „Es war ein Fehler, dass wir das Programm mitgenommen haben. Ich habe mich immer wieder gefragt, hätten unsere Experten vielleicht erkannt, dass dort große Defizite waren bei der Planung?“ Pleitgen zieht daraus die Lehre, „dass bei Großveranstaltungen die Sicherheitsfragen künftig öffentlich im Beisein der Presse diskutiert werden“. Die Bürger müssten „früh genug eingeschaltet werden.“

„Diese Stadt scheint mir immer noch traumatisiert zu sein“, sagt der gebürtige Duisburger Pleitgen mit Blick auf die Stimmung ein Jahr nach dem Unglück. Das Verhalten der „politischen Klasse“ müsse sich in Duisburg entscheidend ändern, „sonst kommt diese Stadt nicht aus dieser Misere heraus.“

Zitate frei bei Nennung „hr1“

Das komplette Interview ist nachzuhören unter www.hr1.de

Hessischer Rundfunk
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Hartmut Hoefer
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