Ausbau der Bahninfrastruktur im Nagoldtal fortgesetzt

Berlin (pressrelations) –

Ausbau der Bahninfrastruktur im Nagoldtal fortgesetzt

Modernisierung der Nagoldtalbahn geht in die abschließende Phase ? Realisierung in zwei je sechswöchigen Bauabschnitten ? Investition von 18 Millionen Euro

(Stuttgart, 15. Juli 2011) In diesem Sommer und Herbst geht die Modernisierung der Nagoldtalbahn in die Endphase. In zwei jeweils sechs Wochen dauernden Bauabschnitten rüstet die Firma Thales im Auftrag der Deutschen Bahn AG die fünf Bahnhöfe Nagold, Wildberg, Bad Teinach, Bad Liebenzell und Unterreichenbach mit moderner elektronischer Signaltechnik aus. Zusätzlich erneuern die Gleis- und Tiefbaubaufirmen Leonhard Weiß, Zürcher, Grötz und Reif Gleise und Weichen.

Auch die alten, niedrigen Bahnsteige werden modernisiert. Mit einer Höhe von 55 Zentimetern können dann beispielsweise Familien mit Kinderwagen, mobilitätseingeschränkte Fahrgäste oder Fahrradfahrer ohne Absatz oder Stufen bequem ein- und aussteigen. Die Zugänge zu den Bahnsteigen werden barrierefrei ausgebaut. In die gesamte zwölfwöchige Baumaßnahme investiert die Bahn rund 18 Millionen Euro.

Bereits seit 11. Juli 2011 werden nachts in den Einfahrbereichen der Bahnhöfe die neuen Signalfundamente gesetzt. Aufgrund der schwierigen topographischen Lage im Nagoldtal werden die Signale per Hubschrauber transportiert und auf den Fundamenten montiert.

In den Sommerferien werden vom 23. Juli bis 12. September 2011 zunächst die Bahnhöfe Nagold und Wildberg umgebaut. Zusätzlich entstehen die neuen Haltepunkte Nagold-Stadtmitte über der Herrenbergerstraße in Nagold und Nagold-Iselshausen. In Nagold-Iselshausen wird dabei der vorhandene Bahnübergang durch eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer ersetzt.

Während der ersten Bauphase werden die Züge zwischen Horb-Nagold-Wildberg-Bad Teinach durch Busse ersetzt. Über den Ersatzverkehr hat die Bahn bereits informiert.

Ab Montag 12. September 2011, übernimmt das Elektronische Stellwerk (ESTW) Freudenstadt die Steuerung des Zugverkehrs zwischen Nagold und Wildberg.

Unmittelbar anschließend beginnt die zweite sechswöchige Bauphase, die bis Ende Oktober 2011 dauert. Dazu wird die Strecke zwischen Bad Teinach und Pforzheim-Brötzingen für den Ausbau der Bahnhöfe Bad Teinach, Bad Liebenzell und Unterreichenbach gesperrt. Die Züge verkehren während dieser Bauphase im Stundentakt von Horb über Hochdorf und Nagold bis Wildberg. Dort besteht dann Busanschluss Richtung Pforzheim.

Ab Samstag, 29. Oktober 2011, verkehren die roten Triebzüge der Kulturbahn wieder durchgehend.

Mit Abschluss der Bauarbeiten haben DB Netz und DB Station
Service das große Investitionsprogramm abgeschlossen, mit dem seit 2006 in mehreren Streckensperrungen alle Gleise auf der 53 km langen Strecke zwischen Pforzheim-Brötzingen und Hochdorf erneuert wurden. Bereits Im Herbst 2008 wurde als erster Abschnitt der Bahnhof Pforzheim-Weißenstein mit einem Elektronischen Stellwerk neu gebaut. Auch hier erfolgt die Fernsteuerung aus Freudenstadt. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden die BahnhöfeHirsau, Calw und Wildberg barrierefrei ausgebaut. Zusätzlich entstand in Nagold-Steinberg im Oktober 2008 ein neuer Haltepunkt.

Der bis Ende Oktober beendete Ausbau der Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für einen modernen und zeitgemäßen Nahverkehr im Nagoldtal.

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Das ESTW L90 ist ein modernes Stellwerk auf Computer-Basis (SELMIS®). Es bietet ein hohes Maß an Verfügbarkeit und Sicherheit durch die parallele Verarbeitung durch mindestens zwei voneinander unabhängige, leistungsfähige Mikrocomputer, die sich kontinuierlich gegenseitig überwachen.

Das ESTW L90 verwendet bei allen Modulen das 2-von-3-Prinzip und ist kompatibel mit bestehenden Anlagen und Systemen. Die Entfernung zwischen Außenanlagen und Elementansteuermodul kann bis zu 6,5 Kilometer betragen. Die Hauptvorteile des ESTW L90 liegen vor allem in der hohen Verfügbarkeit durch voll redundante Strukturen, geringen Wartungsaufwand und vollautomatische Diagnose.

Herausgeber: Deutsche Bahn AG
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