Vom 8. September bis 24.November 2013 findet im Roentgen-Museum und Deutschen Flippermuseum in Neuwied die Sonderausstellung „Glücksmomente – Spielvergnügen im Wandel der Zeit“ statt. Das Thema der Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Deutschen Automatenmuseum, Espelkamp, konzipiert und umgesetzt.
Das Roentgen-Museum zeigt in seinen Räumlichkeiten Spielbretter und Spieltische des 16. bis 19. Jahrhunderts, hierunter auch einen kostbaren Spieltisch von Abraham und David Roentgen aus der Zeit um 1770. Darüber hinaus werden fünfzig historische Münzautomaten aus der Sammlung Gauselmann, beginnend mit Exponaten aus der Zeit des Deutschen Kaiserreiches bis in die 1970er Jahre, präsentiert. Im Deutschen Flippermuseum, das mit 150 Exponaten über die größte öffentliche Sammlung in Deutschland von Flipperautomaten aus dem frühen 20. Jahrhundert bis in unsere Zeit verfügt, hat der Besucher sogar die Möglichkeit, sein Können an mehreren Flippern selbst auszuprobieren. „Häufig werden beim Spiel Erinnerungen an die eigene Jugend wieder lebendig, in der die Besucher an Automaten wie diesen gespielt haben“, erzählt Axel Hillenbrand vom Flippermuseum. „Ziel der Ausstellung ist es unter anderem, die zahlreichen Spieltische, Münzautomaten und Flipper in einem historischen, gesellschaftlichen sowie technischen Kontext zu präsentieren, um so die Verankerung und Verwurzelung der Spielgeräte als gesellschaftliches Phänomen erlebbar zu machen“, berichtet Bernd Willscheid, der Direktor des Roentgen-Museums.
Seit mehreren Jahrhunderten zählen in den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten Geschicklichkeits- und Glücksspiele zur beliebten Freizeitunterhaltung. War es in früherer Zeit der höfische Adel, der an kostbar gestalteten und mit technischen Raffinessen versehenen Spieltischen mit Karten- oder Würfelspiel seine Gesellschaften unterhielt, so veränderte sich dies im Laufe des 19. Jahrhunderts mit der Einführung mechanischer Münzautomaten, bis hin zu den Flippern der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Unterhaltungsspiele waren nun für jedermann möglich.
Bis in unsere Zeit wurden die Spieltische und ein großer Teil der Münzautomaten und Flipper aus Holz gefertigt und spiegeln mit ihren unterschiedlichen Formen und Gestaltungen die jeweilige Epoche ihrer Herstellungszeit wider. Sie zählen ein Stück weit zur Möbel- und Wohnkultur und geben gleichzeitig einen Einblick in die Kulturgeschichte der letzten Jahrhunderte.
Begleitend zur Gesamtausstellung erscheint ein Katalog mit interessanten Fachbeiträgen und zahlreichen Abbildungen. Finanzielle Unterstützung gewähren das Kultusministerium des Landes Rheinland-Pfalz, die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH sowie die Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung. Die Leihgaben werden von der Sammlung Gauselmann – Deutsches Automatenmuseum, Espelkamp, der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg vor der Höhe, dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz und einer Reihe von privaten Leihgebern, die nicht genannt sein möchten, zur Verfügung gestellt.
Bildrechte: Sammlung Gauselmann, Deutsches Automatenmuseum
Das Deutsche Flippermuseum hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte dieses einzigartigen Spielgeräts zu dokumentieren und dem Besucher erlebbar zu machen. Die Ausstellung umfasst zurzeit rund 150 Geräte aus dem Zeitraum 1900 bis 2010 und beschreibt somit die gesamte Geschichte des Flipperautomaten und seiner Vorgänger von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. In diesem Museum zum Anfassen sind fast alle Geräte bespielbar.
Kontakt:
Deutsches Flippermuseum
Petra Wronewitz
Hermannstr. 9
56564 Neuwied
0162/6360157
info@flippermuseum.eu
http://www.flippermuseum.eu