Nigerianer fürchtet um sein Leben beim Kampf gegen Palmölplantage der Wilmar
Group
Das indonesische Unternehmen Wilmar Group plant den Bau einer 50.000 Hektar großen Palmölplantage im nigerianischen Cross River State, was heftige Proteste in der Bevölkerung und der lokalen Umweltschutzorganisation Rainforest Resource Development Centre (RRDC) hervorruft. Die Vorwürfe: Die Besitzverhältnisse des Grund und Bodens seien nicht eindeutig geklärt, es fehlten Umweltverträglichkeitsstudien, die Kleinbauern würden gewaltsam enteignet.
Nun sieht Odey Oyama, Protestführer und Vorsitzender des Rainforest Resource Development Centre sein Leben in Gefahr.
Er berichtet, Polizisten wären 27. Februar ohne Haftbefehl in seinen WohnuWohnsitzng eingedrungen und bis in sein Schlafzimmer gestürmt, während er sich gemeinsam mit seiner Familie ausruhte. Die Polizisten konnten jedoch den genauen Grund für ihren Einsatz nicht offen legen.
Sie brachen den Einsatz dann ohne weitere Erklärungen ab.
Weiterhin erklärt er, ihm sei zugetragen worden, er stünde auf einer Liste der nigerianischen Regierung als „besonders gefährdete Person“. Beides veranlasste Odey Oyama, sein Haus zu verlassen und an einen unbekannten Ort zu fliehen.
Auch wenn die Gründe für den Polizeieinsatz im Dunklen liegen, vermutet Oyama, es habe mit seiner Funktion als Vorsitzender des Rainforest Resource Development Centre zu tun und dabei insbesondere mit seinem Protest gegen die unrechtmäßige Landübernahme im Cross River State durch Wilmar International, einem der weltweit größten Palmöl-Konzerne.
Fest steht, dass RRDC am Vorabend eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht hatte, weil, so die Begründung, das unternehmerische Handeln nicht den Gesetzen von Nigeria und dem Cross River State entsprächen. Weiterhin leitet Oyama eine Kampagne, die sich konkret gegen das Herzstück der geplanten Plantage richtet. Hierbei würde ein artenreiches und geschütztes Waldreservat im Cross-River-Nationalpark und der Ekinta Forest Reserve zerstört.
Nun fordern auch die internationalen Umweltschutzorganisationen Friends of the earth und der SAVE Wildlife Conservation Fund den nigerianischen Staat auf, die Bedrohung des Umweltaktivisten Oyama umgehend zu unterlassen.
Doch nicht nur Oyamas Sicherheit solle gewährleistet werdenen sein, die NGOs fordern zusätzlich die Einhaltung der Gesetze. Diese verbieten sowohl gewaltsame Landenteignung von Kleinbauern, die Rodung von Regenwäldern ohne Umweltverträglichkeitsstudie, als auch das Eindringen in ökologisch hochsensible Schutzgebiete wie den Cross River Nationalpark, in dem neben Drills und Preuss Red Colobus-Affen die hochbedrohten Cross River Gorillas leben.
Bereits vor rund zwei Wochen kritisierte Lars Gorschlüter, Vorstand des SAVE Wildlife Conservation Fund, das Vorhaben in einer Presseerklärung: „Diese Plantage darf in solch einem ökologisch sensiblen Gebiet niemals erlaubt werden. Wir kämpfen gegen den Bau einer Palmölplantage auf der benachbarten kamerunischen Seite nah des Korup Nationalparks. Der Korup Nationalpark ist mit dem Cross River Nationalpark vernetzt, und durch eine Palmölplantage würden die Wildtiere auf beiden Seiten aussterben. Wildtiere können in Ölpalmen-Monokulturen grundsätzlich nicht überleben.“
SAVE ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Artenschutzes einsetzt
Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstr. 70
42489 Wülfrath
02058 -78 82-20
l.gorschlueter@save-wildlife.com
http://www.save-wildlife.com