Krefeld, 7. Juni 2011 – Vielen Deutschen sind Touchscreens an öffentlichen Fahrkarten- oder Bankautomaten zu schmutzig. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz (AUGE) der Hochschule Niederrhein meiden 54 Prozent der Menschen die Geräte, wenn sie verunreinigt sind. Einige Befragte gaben sogar an, sich grundsätzlich vor Touchscreens zu ekeln.
Dabei geht es auch um die Frage, ob durch die Benutzung von Touchscreens durch viele Tausend Menschen leichtfertig Krankheitserreger übertragen werden können. Ergänzend zur Befragung der Nutzer hat daher das Competence Center für Mikrobiologie und Biotechnologie (CCMB) der Hochschule Niederrhein Touchscreens unter anderem von Fahrkarten-Terminals an Bahnhöfen und Flughäfen, Kassenautomaten in Parkhäusern und im Lebensmittelhandel, wie etwa die Waage in einer Gemüseabteilung untersucht. Dabei konnte zwar kein unmittelbares gesundheitliches Risiko für die Benutzer nachgewiesen werden. Bei der mikrobiologischen Untersuchung fiel aber eine sehr hohe Anzahl von Keimen und Hefen auf, was ein hygienisches Problem darstellt. (www.hs-niederrhein.de/ccmb/)
Die Untersuchungen erfolgten im Auftrag des Unternehmens TipTapTo mit Sitz in Lotte (Kreis Steinfurt). Geschäftsinhaber Peter Riepe bietet seit 19 Jahren Servicedienstleistungen und Catering im Schienenverkehr an und hat einen patentierten Fingertippschutz für die Benutzung von Touchscreens entwickelt. Durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein kann er den Bedarf für einen Tippschutz an öffentlichen Touchscreens ermitteln. Demnach würden 48 Prozent der Befragten einen Fingertippschutz benutzen, wenn es ihn gibt. „Der Fingertippschutz schließt eine Lücke beim hygienischen Schutz der Bevölkerung vor Verunreinigungen an öffentlichen Touchscreens“, erklärt Peter Riepe. „Er wird bei noch unentschlossenen Nutzern zu einer höheren Akzeptanz und damit zu einer stärkeren Frequentierung der Geräte beitragen.“
Nach der Befragung der Hochschule machen sich rund 30 Prozent der Bevölkerung Gedanken über gesundheitliche Risiken beim Benutzen öffentlicher Touchscreens. Die meisten von ihnen befürchten, sich bei beim Tippen mit bloßem Finger eine Grippe-Erkrankung oder bakterielle Infektionen zuzuziehen. 70 Prozent der Befragten haben sich bisher keine Gedanken über Verunreinigungen oder gesundheitliche Gefahren gemacht. Befragt wurden rund 460 Menschen in sechs Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern. Die Hälfte der Befragten gab an, öffentliche Geräte mit Touchscreens mindestens einmal pro Woche zu benutzen.
Die Zusammenarbeit von TipTapTo mit der Hochschule Niederrhein war durch Vermittlung der InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen zustande gekommen. Die InnovationsAllianz stellt für externe Auftraggeber bei Forschungs- und Entwicklungsfragen den Kontakt zu passenden Wissenschaftlern und Einrichtungen in den Hochschulen her. Der Vorteil liegt darin, dass die Unternehmen über eine zentrale Anlaufstelle Zugang zu allen beteiligten 29 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erhalten. Auf diese Weise wurden seit Gründung der InnovationsAllianz im Jahr 2007 bereits mehrere hundert Kooperationen vermittelt.
Mehr Informationen zur InnovationsAllianz, zum Leistungsangebot der NRW-Hochschulen und weitere Kooperationsbeispiele im Internet unter www.innovationsallianz.nrw.de.
Die InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen wurde 2007 gegründet. In ihr arbeiten derzeit insgesamt 29 Hochschulen und vier Hochschul-Transfergesellschaften zusammen, sie ist damit das größte derartige Bündnis bundesweit. Ziel ist es, die Forschungskapazitäten der Hochschulen effektiver zu nutzen und in Kooperationen innerhalb der Wissenschaft sowie mit Unternehmen, kommunalen Einrichtungen und Verbänden die Entwicklung neuer bzw. die Optimierung bestehender Technologien, Produkte und Anwendungen zu fördern. Viele erfolgreiche Kooperationen haben bereits zu nachhaltigen Ergebnissen und Nutzen in Wirtschaft und Gesellschaft beigetragen. Die InnovationsAllianz wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW gefördert. Eine Reihe von Unternehmen unterstützt die InnovationsAllianz darüber hinaus als Mitglieder im „InnovationsClub NRW“.
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