Starke Nachbarschaften, starke Senioren

Lebendige Nachbarschaften unterstützen ältere Menschen und verhelfen ihnen zu mehr sozialen Kontakten

(ddp direct) Köln, 26. Mai 2011. Lebendige Nachbarschaften können älteren Menschen dazu verhelfen, länger in ihrem zu Hause leben zu können. Zum europäischen Nachbarschaftstag am 27. Mai 2011 fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), Nachbarschaften im Rahmen der Quartiersentwicklung gezielt zu fördern.

Von nachbarschaftlichen Beziehungen kann die gesamte Gesellschaft profitieren, erklärt Dr. Peter Michell-Auli, Geschäftsführer des KDA. In Nachbarschaften werden kleinere Hilfen untereinander ausgetauscht, es entstehen soziale Netzwerke. Diese verhelfen Menschen dazu, im Alter und bei Hilfebedarf länger in ihrer vertrauten Umgebung wohnen zu können.

In gut funktionierenden Nachbarschaften gibt es Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten, in denen soziale Beziehungen und Netzwerke entstehen und wachsen können. Die Sozialbeziehungen können mit dem Ansatz der Nachbarschaftsarbeit aufgebaut und gepflegt werden. Gut funktionierende Nachbarschaften entstehen nicht von allein, sondern erfordern vielfältige Maßnahmen, sagt Annette Scholl, Leiterin des Bereichs Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit im KDA.

Nachbarn sind für ältere Menschen neben Familienangehörigen und Freunden wichtige Kontaktpersonen. In einer repräsentativen Umfrage zu nachbarschaftlichen Kontakten von TNS Emnid gab ein Viertel der Befragten an, mit den Nachbarn befreundet zu sein. Zudem ergab eine Umfrage von www.apotheken-umschau.de im April 2011, dass fast drei Viertel der befragten Nachbarn sich gegenseitig aushelfen, etwa mit kleineren Hilfeleistungen, Botengängen oder Leihgaben. Vier von zehn Befragten laden sich gegenseitig ein, ebenso viele feiern gelegentlich Nachbarschaftsfeste.

Nachbarschaften sorgen für mehr Kontakte und gemeinsame Aktivitäten wie Grill- und Straßenfeste, erläutert Scholl. Während sich die Nachbarschaftshilfe auf die Unterstützung beschränkt, etwa bei Krankheit, meint Nachbarschaftsarbeit eine Fülle weiterer Angebote für Begegnung, soziale Netzwerke und bürgerschaftliches Engagement. Die Nachbarschaftsarbeit wird meist von Akteuren wie der Kommune oder Wohlfahrtsverbänden angestoßen, kann aber auch durch das Engagement Einzelner entstehen.

Dem Policy Paper Quartiersentwicklung Ziele, Verantwortlichkeiten und politischer Handlungsbedarf ist zu entnehmen, welche Ziele erreicht werden müssen und welche Rolle die Nachbarschaftsarbeit prinzipiell spielen kann, um die Strukturen vor Ort durch eine systematische Quartiersentwicklung so weiter zu entwickeln, dass Menschen länger in der eigenen Häuslichkeit leben können. Das Papier ist unter www.kda.de (http://www.kda.de/downloads.html) abrufbar.

Das KDA hat im Rahmen des Projektes Forum Seniorenarbeit und im Fachmagazin ProAlter (Ausgabe 3/2010) Schwerpunkte veröffentlicht, die man im Internet unter www.forum-seniorenarbeit.de und www.kda.de (http://www.kda.de/news-detail/items/proalter-3-2010.html) kostenlos herunterladen kann. Darüber hinaus veranstaltet es zum Thema Nachbarschaftsarbeit Tagungen und Fortbildungen. Weitere Infos hierzu finden Sie unter: http://www.kda.de/fortbildungen-2011.html

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Das KDA setzt sich seit 1962 für die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen ein. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten führen unabhängige Experten Projekte und Studien durch. Das KDA berät Ministerien, Kommunen, Unternehmen, Sozialverbände, Leistungserbringer wie Heimträger und ambulante Dienste, bietet Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungs- und Fachkräfte an und informiert die Öffentlichkeit mit seinem Fachmagazin ProAlter sowie durch Tagungen und Publikationen.

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