44 % der Unternehmen müssen ihre Gehälter anpassen

Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen muss Anpassungen vornehmen, wenn im Oktober 2022 der Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde angehoben wird. Zwischen den Branchen gibt es jedoch Unterschiede. Das zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung.

Gute Neuigkeiten für Arbeitnehmende: Im Oktober 2022 wird der Mindestlohn außerplanmäßig für alle auf 12 Euro pro Stunde angehoben. Für 44 % der Unternehmen bedeutet die Vorgabe der Ampelkoalition, dass sie ihre Löhne nach oben korrigieren müssen. 6 % haben keine Angabe gemacht und die Hälfte der Betriebe zahlt bereits jetzt mindestens 12 Euro, so das Ergebnis der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q4 2021).

Bereits im Januar stieg der Mindestlohn dem Beschluss der Mindestlohnkommission folgend auf 9,82 Euro. Im Juli folgt eine weitere planmäßige Anhebung auf 10,45 Euro. „Die Erhöhungskaskade sorgt für eine positive Grundstimmung. Sie ist ein wichtiges Signal, da sich so die Kaufkraft erhöht und die durch Corona geplagte Wirtschaft unterstützt wird“, sagt Christoph Kahlenberg, Manager Randstad Akademie und Arbeitsmarktprojekte.

Unterschiede zwischen den Branchen deutlich
Die außerplanmäßige Mindestlohnerhöhung trifft verschiedene Wirtschaftszweige unterschiedlich stark. Im Vergleich ist die Industrie besser auf die Anpassung vorbereitet als andere Wirtschaftszweige. 54 % der Handelsbetriebe gaben an, ihren Mindestlohn anpassen zu müssen. Im Dienstleistungssektor sind es 42,5 %. Von den befragten Industrieunternehmen gaben 37 % an, dass eine Mindestlohnerhöhung Auswirkungen auf die Gehaltsstruktur haben wird. „Auf dem hart umkämpften Arbeitskräftemarkt biete die Regelung eine Chance auf mehr Bewegung“, so Randstad Arbeitsmarktexperte Christoph Kahlenberg. „Wir haben längst nicht mehr nur einen Mangel an Fachkräften, sondern sprechen inzwischen in vielen Bereichen von Arbeitskräftemangel. Wichtige Berufe, die aufgrund niedrigerer Löhne weniger beliebt waren, werden durch die Erhöhung wieder attraktiver.“

Dienstleistungssektor am stärksten betroffen
Im Branchenvergleich zeigt der Blick in die betroffenen Betriebe, dass der Anstieg des Mindestlohns für Beschäftigte in der Dienstleistungsbranche am meisten Veränderungen bringt. Gut ein Drittel der Belegschaft in betroffenen Dienstleistungsunternehmen wird nach der Erhöhung des Mindestlohns mehr Gehalt verdienen als vorher. In den anderen Wirtschaftszweigen betrifft die Lohnsteigerung ein Viertel der Belegschaft. Der Median an Mitarbeitenden, die von der Mindestlohnerhöhung innerhalb der Gesamtbelegschaft des jeweiligen Unternehmens betroffen sind, liegt bei den Dienstleistungsunternehmen bei 20%, im Handel bei 10 % und im Verarbeitenden Gewerbe bei 7 %.

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2021, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfragen im vierten Quartal 2021 bezogen sich auf die Lohn- und Personalentwicklung in 2022.

Über Randstad Gruppe Deutschland
Randstad ist Deutschlands führender Personaldienstleister. Wir helfen Unternehmen und Arbeitnehmern dabei, ihr Potenzial zu verwirklichen, indem wir unsere technologische Kompetenz mit unserem Gespür für Menschen verbinden. Wir nennen dieses Prinzip human forward. In der Randstad Gruppe Deutschland sind wir mit 38.300 Mitarbeitern und rund 500 Niederlassungen in 300 Städten ansässig. Unser Umsatzvolumen umfasst rund 1,56 Milliarden Euro (2020). Neben der klassischen Zeitarbeit zählen die Geschäftsbereiche Professional Services, Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services zu unserem Portfolio. Wir schaffen als erfahrener und vertrauensvoller Partner passgenaue Personallösungen für unsere Kundenunternehmen. Unsere individuellen Leistungs- und Entwicklungsangebote für Mitarbeiter und Bewerber machen uns auch für Fach- und Führungskräfte zu einem attraktiven Arbeitgeber und Dienstleister. Seit über 50 Jahren in Deutschland aktiv, gehören wir mit der Randstad Gruppe Deutschland zur niederländischen Randstad N.V. Ein Gesamtumsatz von rund 20,7 Milliarden Euro (Jahr 2020), über 568.800 Mitarbeiter im täglichen Einsatz und rund 4.700 Niederlassungen in 38 Märkten machen unseren internationalen Unternehmenskonzern zum größten Personaldienstleister weltweit. Zu unseren nationalen Zweigstellen gehören neben der Randstad Deutschland GmbH & Co KG außerdem die Unternehmen Tempo Team, Gulp, Monster, twago, Randstad Sourceright, Randstad Outsourcing GmbH sowie Randstad Automotive und Randstad Financial Services. CEO ist Richard Jager.

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