4 Fragen zum Scheidenriss

Geburtsverletzungen kommen leider häufig vor. Wie man mit so einer Verletzung umgehen kann und welche hilfreichen Tipps es zur Behandlung von Scheidenrissen gibt kann man online bei Tipps zur Geburt unter http://tipps-zur-geburt.de nachlesen.

4 Fragen zum Scheidenriss

Häufige Fragen zu Scheibenrissen hier geklärt (Bildquelle: © kolinko_tanya Fotolia.com 73458561)

Geburtsverletzungen sind nicht angenehm – da möchte ich Ihnen auch gar nichts anderes erzählen. Ich habe hier ja bereits einiges über Dammschnitt und Dammriss geschrieben, z.B. über die sanfte Heilung von Geburtsverletzungen, wie Sie einen Dammschnitt vermeiden oder mit Dammmassage einem Dammriss vorbeugen können. Heute beschäftigen wir uns mal mit dem Scheidenriss – was auch nicht wirklich toll klingt. Doch ich denke, wenn Sie sich darüber schon vor der Geburt informieren, sind Sie besser darauf vorbereitet.

1. Was ist ein Scheidenriss?
Zu einem Scheidenriss kann es bei der natürlichen Geburt wie auch bei der Geburt mit Instrumenten wie Saugglocke oder Geburtszange kommen. Vor allem letztere erhöhen das Risiko eines Scheidenrisses. Je nach Schwere dieser Geburtsverletzung kommt es zu mehr oder weniger starken Blutungen. Dabei kann die Scheide an verschiedenen Abschnitten reißen. So treten kleinere Einrisse bei vielen Geburten auf, sind aber kaum schmerzhaft und müssen auch nicht behandelt werden.
Es gibt einfache und hohe Scheidenrisse, die sowohl quer als auch längs verlaufen können. Ein hoher Scheidenriss kann bis in das Scheidengewölbe bzw. die Bindegewebsstrukturen im Beckenraum hineinreichen. Sehr selten kommt es zum Abriss der Scheide von der Gebärmutter (Kolporrhexis). Außerdem können auch die Schamlippen stärker einreißen, wobei man dann vom Labienriss spricht. Diese Verletzungen müssen genäht werden.

2. Was sind die Ursachen für einen Scheidenriss?
Ursache für diese Geburtsverletzung können Dehnungsmanipulationen, ein zu starkes Pressen während des Geburtsvorgangs (ggf. bei noch nicht vollständig geöffnetem Muttermund) oder ein sehr schnelles Öffnen des Muttermundes sein. Auch eine Geburt mit tiefem Dammriss kann zum Einreißen der Scheide führen. Ein weiterer Risikofaktor für einen Scheidenriss ist ein Kaiserschnitt bei einer vorherigen Geburt oder ein nicht ausreichend dehnungsfähiges vaginales Gewebe. Dazu kann es beispielsweise durch Vernarbungen kommen.
Zudem können Verkrampfungen und Ängste der Gebärenden während der Geburt einen Scheidenriss verursachen. Nicht zuletzt kann natürlich auch ein großer Kopf bzw. Schulterbereich des Kindes oder die ungewöhnliche Lage des Kindes – z.B. ein neben dem Kopf liegender Arm oder eine abweichende Kopfhaltung – die Ursache eines Risses in der Scheide sein.

3. Wie erfolgen Diagnose und Behandlung eines Scheidenrisses?
Um einen Scheidenriss festzustellen, wird meist routinemäßig nach der Geburt die Scheide vom Arzt untersucht. Mit etwas zeitlichem Abstand zur Geburt erkennt man die Geburtsverletzung auch daran, dass die frischgebackene Mutter aus der Scheide blutet. Sie selbst werden den Scheidenriss sicherlich daran bemerken, dass Sie Schmerzen oder andere Beschwerden (z.B. Brennen) in der Scheide verspüren.
Während längs verlaufende Risse manchmal nicht vernäht werden müssen, benötigen quer verlaufende meist eine chirurgische Behandlung. Auch größere Scheidenrisse müssen genäht werden. Dafür wird sich selbst auflösendes Material verwendet, wodurch das Fäden ziehen wegfallen kann. Vor dem Nähen wird die entsprechende Stelle mittels Lokalanästhesie betäubt – entweder mit einer Spritze oder mit Spray. Auf diese Weise sollen Schmerzen beim Vernähen des Scheidenrisses vermieden bzw. gelindert werden. Bei schweren Geburtsverletzungen wie tiefen oder nah an der Gebärmutter liegenden Scheidenrissen sowie bei einem Labienriss mit verletzter Klitoris wird eine Allgemeinnarkose empfohlen. Bei einer Kolporrhexis ist meist ein chirurgischer Eingriff über eine Bauchöffnung notwendig.

4. Wie lange dauert die Heilung eines Scheidenrisses?
Ein Scheidenriss verheilt in der Regel innerhalb weniger Tage, manchmal kann es aber auch länger dauern. Einige Frauen klagen noch Wochen bzw. Monate nach der Geburt von Schmerzen – beispielsweise beim Sex.
Wie oben bereits erwähnt, müssen die Fäden später nicht gezogen werden, sondern lösen sich von alleine auf. Wichtig ist eine gute Wundheilung. Diese kann möglicherweise durch Blutergüsse behindert werden, welche dann chirurgisch entfernt werden müssen. Auch ein nicht so gut arbeitendes Immunsystem kann die Wundheilung bremsen, ebenso wie eine Infektion an der Wunde oder ungeeignetes Nahtmaterial.
Mein Tipp ist, zur Beschleunigung der Heilung gleich ein geeignetes sanftes Mittel in die Kliniktasche zu packen – beispielsweise das natürliche Öl Prorepatin, das im Übrigen auch Hilfe bei anderen Geburtsverletzungen wie Dammschnitt, Geburt mit Dammriss oder Analfissur bringt… Dann können Sie noch im Krankenhaus dafür sorgen, dass Ihre Geburtsverletzung schneller abheilt und die Schmerzen gelindert werden. Schreiben Sie es am besten gleich auf Ihre Checkliste für die Geburtstasche.

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