Stellvertretend für den „Deutsch-Afrikanischer Ärzte-Verein in der BRD e.V.“ stellte die afrikanische Ärztin MBoyo Likafu in einem mehrere Stunden währenden Briefing die Thematik oder besser gesagt Problematik von in Deutschland lebenden Frauen und Mädchen afrikanischer oder ostarabischer Herkunft vor. Zunächst erzeugte ihr Vortrag Betroffenheit bei den vier Frauen und einem männlichen Teilnehmer der Projektgruppe des Studienganges Public Relations Management der WAK Westdeutsche Akademie für Kommunikation e.V.. Die Aufgabe, ein PR-Kommunikationskonzept zu entwickeln, mit dessen Hilfe der Verein über geeignete PR-Maßnahmen auf seine zahlreichen Aufgaben hinweisen und neue Geldquellen erschließen könnte, schien nicht gerade einfach. Doch sie stellten sich voller Optimismus der Herausforderung, in ihrer 260 Stunden Projektarbeit ihre im Studiengang erworbenen Kenntnisse einzusetzen.
Nach eingehender Analyse des Umfelds, der „best-place“ Ausgangssituation für den Verein und der Zielgruppen, entschied sich die Gruppe dann, die Themen – wie Beschneidung von Mädchen, Kinder- und Verwandtenehen und die gezielt falsche Ernährung heranwachsender Mädchen – auszublenden und sich stattdessen nur der Fakten anzunehmen. Mit viel Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Einhaltung einer „politisch korrekten“ Sprach- und Denkweise suchten sie nach geeigneten Maßnahmen, um die Aufgabenstellung zu erfüllen.
Das gemeinsam erstellte Konzept sieht einen Ortswechsel des Vereins ins Ruhrgebiet (namentlich Essen) vor, wo aufgrund starker Migrantenströme die Bedeutung der Problematik sowie die Bereitschaft dagegen vorzugehen als höher eingestuft wird als in anderen Regionen. Das Konzept trägt der Tatsache Rechnung, dass alle konkurrierenden Vereine mit entsprechender Zielsetzung ihre Aktivitäten vorwiegend auf Afrika richten, während der Deutsch-Afrikanischer Ärzte-Verein sich auf in Deutschland lebende Betroffene orientiert und damit einen klaren Beitrag zur Integration der Menschen leistet.
Um das Thema besser in den Medien zu vermitteln und als Resultat über eine größere Bekanntheit des Vereins und seiner Bedeutung mehr, bzw. überhaupt Spenden zu generieren, kamen die Kursteilnehmer zu dem Schluss, das äußere Erscheinungsbild des Vereins, sein Corporate Design, einem starken Relaunch zu unterziehen. Dazu gehört die grafische Neugestaltung der Kommunikationsmittel, deren eigentliche Aussagen sowie der gesamte Auftritt des Vereins nach außen. Nachdem die Kursteilnehmer eine spendenfreudige Altersgruppe in der Region um Essen ausgemacht hatten, die ihrer Meinung nach besonders für die Integration außereuropäischer Frauen und Mädchen empfänglich sei, entwickelten sie Maßnahmen zur Ansprache dieser Zielgruppe, aber auch der im Ruhrgebiet ansässigen Unternehmen.
Diese Mittel werden benötigt, um in den einzelnen Städten mit einem großen afrikanischen Bevölkerungsanteil Beratungsstellen einzurichten und entsprechendes Fachpersonal zu gewinnen. Hier ist besonders die Qualifizierung dieses Personals wichtig, um sich von anderen Hilfsorganisationen abzuheben, die auf notdürftig geschulte Hilfskräfte zurückgreifen. Sind hier erst Strukturen geschaffen, können sie von den offiziellen Beratungsstellen der Städte und Gemeinden weitergeführt werden. Zu beachten ist aber, dass das Thema aufgrund seiner kulturellen Verankerung höchste Sensibilität erfordert und für die betroffenen Mädchen ein außerordentlicher Grad an Vertrauen bestehen muss, bevor sie sich an Unbekannte wenden. Daher sollen Gynäkologen und andere Beratungsstellen, wie Frauenhäuser, Lobby für Mädchen, etc. in den Prozess der Aufklärung integriert werden.
Auch für die Teilnehmer des Kurses war es eine Doppelbelastung, sich einerseits mit gebotenem Respekt dem Thema und dem Verein zu nähern und andererseits doch radikale Änderungen vorzuschlagen. Anja Zynda, eine der vier Teilnehmerinnen des Kurses bekannte entsprechend: „Für uns war neu, dass dieses Thema auch auf in Deutschland lebende Menschen zutrifft. Ich selbst hätte mich alleine nie mit diesem Thema beschäftigt und auch keinen Zugang dazu bekommen.“ Ihre Kollegin Anna-Sophie Lasos pflichtet bei: „Nach der Beschäftigung mit diesem Thema begegnet man der afrikanischen Kultur anders. Früher war Afrika für mich bunt und voller Lebensfreude mit lustigen Rhythmen. Diese sehr emotionale Geschichte hat uns sehr angerührt und uns auch die Augen für ungeahnte Probleme geöffnet.“
Stellvertretend für alle Kursteilnehmer bekennen beide, dass ihnen die Aufgabe anfangs sehr groß erschien, aber als dann endlich ein Aufhänger gefunden war, habe man sich immer mehr in die spezielle Problematik der betroffenen Menschen hineinversetzt und den großen finanziellen Bedarf erkannt. Lasos: „Für mich persönlich war das ganze Thema eine große Bereicherung.“ Klar, dass sowohl die Sponsoren als auch die WAK-Kursleiter mit den Ausarbeitungen der Kursteilnehmer sehr zufrieden waren. Dr. MBoyo Likafu: „Es war kaum zu erwarten, dass dieser Kurs sich in kurzer Zeit so intensiv in das Thema einarbeiten und zu solch einem herausragenden Ergebnis kommen würde. Der Verein ist sehr dankbar für die Anregungen und wird diese, soweit die Mittel es zulassen, in der nächsten Zeit umsetzen.“
Nähere Einzelheiten zum Studiengang Public Relations Management erfahren Sie unter:
http://www.wak.de/public-relations-management.html
Die WAK Westdeutsche Akademie für Kommunikation e.V.
Der gemeinnützige Verein WAK Westdeutsche Akademie für Kommunikation e.V., wurde 1956 mit Hilfe des Zeitungsverlegers Dr. Kurt Neven DuMont gegründet und hat sich zwischenzeitlich zu einer der modernsten und fortschrittlichsten Akademien der Kommunikations- und Werbebranche entwickelt.
Zwischenzeitlich haben über 15.000 Studierende Abschlüsse an der WAK erworben und sind, aufgrund des guten Renommees der WAK, in überwiegend verantwortungsvollen Positionen in der Kommunikationsbranche beschäftigt. Derzeit bietet die WAK 10 Studiengänge an, in denen knapp 400 Studierende eingeschrieben sind.
Die WAK sieht ihren Bildungsauftrag in der Vermittlung von Wissen aus der Praxis für die Praxis und in der Förderung der sozialen, kommunikativen und methodischen Kompetenz ihrer Studenten. Sie sieht sich als „Steigbügelhalter“ für die Karriere ihrer Absolventen.
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