Wenn das Spiel zur Sucht wird

Was fasziniert Jugendliche an der Flucht in die virtuelle Welt?

Wenn das Spiel zur Sucht wird

Vorsicht Suchtgefahr: Computerspiele sind verlockend für Jugendliche, aber auch gefährlich. (Bildquelle: @shutterstock.com)

Computer- und Konsolenspiele sind eine der liebsten Beschäftigungen bei Jugendlichen. Sowohl online als auch offline laufen sie durch Fantasiewelten, kämpfen gegen Monster oder rasen in hochgezüchteten Sportwagen über Rennstrecken oder durch Innenstädte.

Schöne schnelle Welt
Ähnlich wie beim Glücksspiel gibt es auch in Computerspielen die Möglichkeit, schnell viel zu gewinnen oder zu verlieren. Das fasziniert besonders junge Menschen, die in einer sehr schnelllebigen Zeit aufwachsen. Anders als beispielsweise bei Ergebnissen von Klausuren erhalten sie bei Spielen unmittelbar ein Feedback zu den erbrachten Leistungen. Die Virtualität dieser schönen neuen Welt bietet einen weiteren Reiz. Die Spieler können sich ihren Spieleheld so zusammenstellen, wie sie möglicherweise selbst gerne sein möchten. Das fördert besonders bei Jugendlichen, die unzufrieden mit sich sind oder die aufgrund ihres Aussehens gehänselt werden, den Wunsch, sich in der Fantasiewelt aufzuhalten.

Neustart nach Misserfolg
Die Online-Spiele bieten zudem die Möglichkeit, den Spielstand zu sichern und nach Misserfolgen neu anzufangen. Wenn man sich unsicher ist, ob die eigene Stärke ausreicht, um einen Gegner besiegen zu können, dann wird das Spiel kurz vor dem Aufeinandertreffen einfach gespeichert. Der Angriff kann dann notfalls wiederholt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Diese Möglichkeit gibt es im wahren Leben nicht. In der virtuellen Welt ist dies jedoch sehr reizvoll.

Ist das gesund?
Wie viel Zeit am Computer ist denn noch gesund und ab wann wird es bedenklich? Diese Frage lässt sich nicht mit einer bestimmten Stundenanzahl beantworten.

Ungesund wird es, wenn der Spieler …
– sein Interesse an anderen Freizeitaktivitäten verliert;
– häufig ans Spielen denkt, wenn er gerade nicht spielt;
– sich zurückzieht;
– soziale Kontakte vernachlässigt oder sogar abbricht;
– Probleme in der Schule, Ausbildung oder Arbeit infolge durchgezockter Nächte hat;
– gereizt, traurig oder ängstlich wird, sobald dem Computerspiel nicht nachgegangen werden kann.

Wichtig ist: Nicht jede Leidenschaft ist gleich eine Abhängigkeit. Aber dass Spielen zur Sucht werden kann, ist mittlerweile bekannt.

Seit 2013 gibt es die Diagnose „Internet Gaming Disorder“ als Forschungsdiagnose. Seitdem wird wissenschaftlich daran geforscht, inwieweit es sich dabei um eine tragfähige Diagnose handelt und die Computer-Spielsucht als eine Suchtform aufgenommen wird.

Die AOK Hessen bietet auf ihren Seiten weitere Informationen zur Behandlung von seelischen Krankheiten.

Darüber hinaus stehen jedem Hilfe Suchenden die Sucht-Experten von der AOK Hessen zur Seite.

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