Plastiktüte muss aus Europa verschwinden
Miller: EU-Parlamentarier haben die Chance, Plastikflut endlich einzudämmen
Berlin/Brüssel – Der NABU ruft die EU-Parlamentarier dazu auf, in dieser Woche ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende Plastikflut in Europa zu setzen. Seit dem gestrigen Mittwoch berät der Umweltausschuss des europäischen Parlaments erste Änderungsanträge zur EU-Verpackungsrichtlinie. Mit ihnen könnten Plastiktüten künftig nicht mehr kostenlos an Verbraucher abgegeben werden, einzelne Mitgliedsstaaten können die Taschen sogar verbieten. „Plastiktüten verursachen jedes Jahr immense Umweltschäden. Europa muss daher endlich ein deutliches Zeichen setzen: Statt auf freiwillige Maßnahmen von Plastikproduzenten und Einzelhandel zu hoffen, müssen Plastiktüten endlich so weit wie möglich aus unserem Alltag verbannt werden“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Der NABU befürwortet daher den Bericht der dänischen Parlamentarierin Margrete Auken, der jetzt dem Umweltausschuss vorliegt. Dieser nennt explizit die Besteuerung von Tragetaschen als wirksames Mittel, um den Verbrauch von Plastiktüten zu reduzieren. In Irland etwa hatte sich nach der Besteuerung der Tragetaschen ihr Verbrauch von über 300 pro Person und Jahr auf rund 18 reduziert. In der Folge wurden nachweisbar weniger Plastiktüten in der Natur gefunden und Tierwelt und Ökosysteme dadurch weniger gefährdet.
Der zur Debatte stehende Berichtsentwurf sieht ein absolutes Ziel zur Verringerung der Plastiktüten vor. Um dieses innerhalb von zwei Jahren zu erreichen, soll eine kostenlose Abgabe von Plastiktragetaschen künftig nicht mehr möglich sein. Dazu könnten die Mitgliedsstaaten die Taschen besteuern oder verbieten. „Verbraucher, die mit ihrer Entscheidung gegen Plastiktüten aktiv zur Abfallvermeidung beitragen, sollten davon auch finanziell profitieren. Mit Beschluss der EU-Parlamentarier könnte dies endlich Wirklichkeit werden“, sagte NABU-Abfallexperte Benjamin Bongardt.
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