Vom Vorteil der Unparteilichkeit und Neutralität in der Paartherapie & Eheberatung

Vom Vorteil der Unparteilichkeit und Neutralität in der Paartherapie & Eheberatung

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Reden hilft – auch in der Paartherapie / Eheberatung

Beziehungsprobleme, Liebeskummer, Trauer, Wut, Verzweiflung und vielleicht auch etwas Ratlosigkeit. Was tun? Nicht immer ist es notwendig, aber oft sehr hilfreich mit anderen Personen über die belastende Situation zu sprechen. Dabei geht es in erster Linie gar nicht darum, sofort eine Lösung für jedes Problem zu finden, allein das Reden hat an und für sich schon eine heilsame Wirkung, die auch in der Paartherapie und Eheberatung genutzt wird. Das Aussprechen hilft uns, uns über unsere eigenen Gefühle und Wünsche klar zu werden, ist ein Ventil für starke Emotionen („Druckausgleich“) und unterstützt das gedankliche Ordnen und Strukturieren.

Doch wer ist dahingehend ein idealer Ansprechpartner? Die meisten Menschen werden diesbezüglich erst einmal weniger an Eheberater / Paartherapeuten als an besondere Vertrauenspersonen denken. Etwa an Familienangehörige, Freunde oder gute Bekannte. Gleichsam machen wir in unserem Leben aber auch die Erfahrung, dass nicht jeder, der sich in anderer Hinsicht ideal zum Berater oder guten Zuhörer eignen würde, auch in Sachen Beziehung und Liebe eine gute Wahl ist.

Starke Emotionen – gut aufgehoben in der Eheberatung / Paartherapie

Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass es sich dabei um oftmals emotional sehr aufgeladene Themen handelt, die auch an unsere Substanz gehen. Wer über Beziehung, Partnerschaft und Liebe spricht, der spricht schnell auch über seine intimsten Gedanken, Selbstzweifel und Ängste. Dabei muss das Hindernis aber keinesfalls jenes sein, dass wir selbst nicht bereit wären uns zu öffnen. Wir wissen lediglich, dass unser Gegenüber mit allem was wir sagen unweigerlich voll konfrontiert wird. Nicht immer wollen wir andere vor diese Herausforderung stellen. Gerade Menschen, die uns sehr nahe sind, laufen rasch Gefahr, sich selbst mit Problemen ihrer Liebsten zu beschweren. Selbst also wenn die Bereitschaft zu stützen ohne Zweifel gegeben wäre, so ist es doch wenig hilfreich sich an Menschen zu wenden, die wir eigentlich nicht belasten wollen. Sorgen und Mitgefühl anderer kann zudem, unabhängig von den guten Absichten dahinter, letzten Endes auch die eigene Situation nicht leichter sondern sogar noch schwieriger machen. Gerade wenn wir selbst aber sehr belastet und emotional sind können Dinge aus uns hinausbrechen, die wir später womöglich bereuen. Ein Paartherapeut / Eheberater kann im Vergleich dazu selbst mit starken Emotionen und schwierigsten Sachverhalten gut umgehen. Seine professionelle Distanz ist sowohl für ihn selbst als auch für seinen Klienten eine wichtige Schutzfunktion.

Paartherapie / Eheberatung: Neutralität bewahrt vor Parteilichkeit

Wie bereits erwähnt hat das Sprechen über ein Problem nicht zwingendermaßen die Funktion auch um Rat zu bitten. Selbst wenn man einen Gesprächspartner findet, der sich selbst emotional gut abschirmen kann, so überschütten einen viele Menschen gerne mit guten Ratschlägen. Neben dem Umstand, dass wir das nicht unbedingt immer als hilfreich und wünschenswert empfinden, können sich daraus in Folge noch weitere Komplikationen ergeben. Wenn es etwa darum geht Wut oder Verletzung Ausdruck zu verleihen, neigen wir dazu Positionen einzunehmen (z.B. „Dieser Mistkerl, du hast recht, ich sollte mich trennen!“) die wir später jedoch revidieren. Für unsere Gesprächspartner ist dieser scheinbar sprunghafte Meinungswechsel oft nur schwer nachvollziehbar. Das ist auch durchaus verständlich, denn während für uns Gefühle und Verstand gleichermaßen von Bedeutung sind, können Außenstehende die emotionale Komponente höchstens erahnen aber niemals vollends nachempfinden. Auch kennen selbst Menschen, die uns sehr nahe sind, oft nur Ausschnitte unseres Beziehungslebens, wohingegen gewisse Aspekte (z.B. Sexualität) in unserer Privatsphäre bleiben. Gerade diese Teile einer Beziehung spielen für unsere Wahrnehmung und Bewertung jedoch eine nicht weniger wichtige Rolle. Laufen wir aus der Sicht unserer Vertrauensperson in unser scheinbares Unglück, so kann aus dem Antrieb den anderen vor diesem Unheil zu schützen, rasch eine konflikthafte Situation entstehen. Denn während wir die Unterstützung im einen Moment noch als hilfreich empfinden, kann sie im anderen Moment als Übergriff gewertet werden. Nicht nur kann dadurch direkt die Beziehung zur Vertrauensperson geschädigt werden, durch ihre Parteilichkeit kann es auch zur Ablehnung des Partners oder im schlimmsten Fall auch zu offenen Auseinandersetzungen kommen („Diesen Menschen wollen wir hier nicht mehr sehen!“). Ihre berufliche Professionalität und neutrale Rolle erlaubt es Eheberatern / Paartherapeuten sowohl in der Funktion des Zuhörers als auch in der des Beraters unparteilich zu bleiben. Eheberater / Paartherapeuten belehren und moralisieren nicht, sie unterstützen ihre Klienten dabei, Klarheit zu gewinnen und den für sie besten Weg zu finden.

Paartherapie / Eheberatung – kein Ersatz sondern Bereicherung

Diese unbestreitbaren Vorteile sollen aber keinesfalls implizieren, dass Paartherapie und Eheberatung immer die erste Wahl sein sollten. Gute Beziehungen und ebenso gute Gespräche mit dem eigenen Partner, der Familie, Freunden und Bekannten sind von großem Wert und unersetzbar. Paartherapie und Eheberatung versteht sich nicht als Alternative sondern als hilfreiche Option in besonderen Situationen, in denen man bewusst auf die Unabhängigkeit und Professionalität eines Experten setzen kann.
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