Personaler haben kein sexy Image

Dabei sind die Aufgaben spannend, vielfältig und bunt

Von Ansgar Lange +++ „Der Beruf des Personalers ist hoch spannend. Neben den Brot- und Butter-Themen wie Lohn- und Gehaltsverhandlungen und Sozial- und Tarifpartnerschaft sind viele neue Themen hinzugekommen. Wer sich für einen Job in der Personalabteilung eines Unternehmens entscheidet, dessen Arbeitsalltag kann sehr bunt und vielfältig sein. Ich bedauere, dass sich dies bei vielen Studenten noch nicht so herumgesprochen hat. Eine Tätigkeit im Bereich der Human resources (HR) hat kein besonders sexy Image. Das Thema HR sollte daher von Unternehmen noch prominenter besetzt werden – zum Beispiel dadurch, dass Unternehmen hiermit noch aktiver als bisher in Schulen und Universitäten gehen“, sagt der Personalexperte Michael Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens centomo http://www.centomo.de mit Firmensitzen in London, Ludwigsburg und Sindelfingen.

Doch in der Realität nehmen manche Unternehmen das Thema Personal anscheinend nicht mehr so wichtig, wie Bärbel Schwertfeger in der Wochenzeitung Die Zeit http://www.zeit.de schreibt. Selbst große Konzerne verzichten laut Schwertfeger auf einen eigenen Personalvorstand. Nur in sieben von 30 Dax-Konzernen gebe es einen eigenständigen Personalvorstand: „Im Rest ist das Personalressort an andere Vorstandsposten gekoppelt – Personalarbeit in Teilzeit also.“

Personalarbeit in Teilzeit

„Die Situation ist nicht gut, gerade weil Personal eine der wichtigsten Funktionen für den Unternehmenserfolg ist“, sagt Katherina Heuer, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Personalführung. Experten sagen, dass das Image der HR-Experten nicht so gut sei. Sie hätten viel Fachwissen im Beziehungsaufbau, aber eine deutliche Schwäche in der strategischen und am Geschäft orientierten Beratung. Zudem verfügten sie oft über zu wenig Machtmotivation. Ein Job im Personalbereich gelte als Karriere schädigend und werde überwiegend von Frauen gewählt.

„Meine Wahrnehmung ist eine andere“, so Zondler. „Unternehmen müssen sich klar machen, wie wichtig das Thema Personal ist. Wer zum Beispiel öffentlich lautstark den Fachkräftemangel in manchen Bereichen und Branchen beklagt, muss intern die Weichen stellen. Denn nur mit einer gut aufgestellten Personalabteilung kann ein Unternehmen diese Klippen umschiffen. Ist es nicht auch für einen jungen Menschen nach dem Studium wahnsinnig spannend, in den HR-Bereich zu gehen? Denn dort hat er mit all diesen Themen täglich zu tun: Demographischer Wandel, Fachkräfterekrutierung, interkulturelle Zusammenarbeit, Kooperation mit Hochschulen, Reisetätigkeiten, Kontakt zu ausländischen Töchterunternehmen, Gesundheitsprävention für die Mitarbeiter etc. Der Personaler erfindet sich neu und schlüpft in eine komplexe und spannende Rolle. Seine Arbeitsschwerpunkte werden bunter und vielfältiger, aber auch herausfordernder und vielleicht anstrengender als früher. Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Und diejenigen, die für die Personal- und Führungskräfteentwicklung sowie das Hochschulmarketing zuständig sind, sitzen in der Schaltzentrale eines Unternehmens, nicht auf einem Abstellgleis. Ein bisschen von diesem neuen Geist sollten wir in Schulen und Unis vermitteln, um tolle Personaler für die Zukunft zu bekommen.“

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