Goldener Oktober am Arbeitsmarkt

Doch Deutschland darf sich nicht in der Komfortzone einrichten

Von Ansgar Lange +++ Arbeit strukturiert das Leben und stiftet Sinn. Aktuell ist von einem „Goldenen Oktober“ die Rede, wenn der Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt beschrieben wird. Auch im November werden die Zahlen nicht völlig anders aussehen. Fakt ist: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten befindet sich auf Rekordhöhe.

Doch ein Verharren in der Komfortzone wäre nun genau der falsche Weg, meint der Personalexperte Michael Zondler, der das Ludwigsburger Personalberatungsunternehmen centomo http://www.centomo.de führt. Ziel müsse es auch weiterhin sein, möglichst viele Menschen in Deutschland in Lohn und Brot zu bringen. Nur so sei das Wohlstandsniveau zu halten und der Sozialstaat zu finanzieren – ganz zu schweigen von Investitionen in Infrastruktur und Bildung, die schon jetzt viel zu kurz kämen.

Herausforderung Flüchtlingskrise: Integration Points als Problemlöser

„Einige Experten befürchten, dass die derzeitige Flüchtlingskrise ein Problem für den Arbeitsmarkt werden könne. Natürlich kann und sollte nicht jeder Flüchtling sofort in unseren Arbeitsmarkt integriert werden. Aber Fakt ist auch, dass wir Zuwanderung benötigen und Integration derjenigen, die eine echte Bleibeperspektive haben, am besten über den Job funktioniert“, so Zondler.

Der Personalexperte sagt, man müsse das Thema mit Realismus, aber auch mit Optimismus und Tatkraft angehen. Ein gutes Beispiel könnten so genannte „Integration Points“ sein. In Düsseldorf hat Anfang September dieses Jahres ein solcher Integration Point seine Arbeit aufgenommen. Er ist bundesweit der erste dieser Art. Andere Kommunen wie Dortmund, Hagen oder Herford wollen diesem Beispiel folgen.

„Wir stehen vor der Herausforderung-, Flüchtlinge schneller in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln. Die Materie ist kompliziert. Viele Flüchtlinge sind mit den unterschiedlichen Zuständigkeiten und Regelungen überfordert, da es in Deutschland sehr viele unterschiedliche Aufenthaltstitel gibt. In einem Integration Point sollen Mitarbeiter der Arbeitsagentur, der Jobcenter und der Kommunen (Jugendamt und Ausländerbehörde) zusammenarbeiten. In dieser gebündelten Form soll der Integrationspunkt eine feste Anlaufstelle für arbeitssuchende Flüchtlinge sein. Angesichts der enormen Herausforderung müssen wir neue Wege gehen“, sagt Zondler.

Lebensalter darf nicht entscheidend für Arbeit sein

In Deutschland existierten aber weiterhin zahlreiche arbeitsrechtliche Regelungen, die den Einstieg der Menschen in den Arbeitsmarkt oder ihre Weiterbeschäftigung über den eigentlichen Ruhestand hinaus erschwerten. „Ich bin mir nicht sicher, ob das nun seit fast zehn Jahren bestehende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wirklich mehr Segen als Fluch gebracht hat“, so der centomo-Chef.

Wie die Süddeutsche Zeitung http://www.sueddeutsche.de berichtet, „erregen Fristen für den Ausstieg aus dem Beruf vor allem bei Älteren Unmut“. So sähen viele Arbeits- oder Tarifverträge vor, dass der Job automatisch ende, wenn der Beschäftigte Anspruch auf eine Regelaltersrente habe. „Aber bei vielen reicht die Rente dann eben doch nicht zum Leben. Oder die Leute wollen einfach aus purer Lust noch weiter arbeiten, weil ihnen der Job Spaß macht. Während bei den Flüchtlingen mehr staatliches Engagement nötig ist, um die Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, sollte der Staat sich bei den anderen Arbeitsverhältnissen mehr Zurückhaltung auferlegen. In meiner jahrelangen Erfahrung als Personalberater hat mir jedenfalls noch nie eingeleuchtet, warum so viele arbeitsrechtliche Regelungen an das Lebensalter gebunden sind. Das mag manchmal sein Gründe haben, ist oft aber auch nur Willkür oder reiner Unsinn zum Schaden derjenigen, die arbeiten wollen“, sagt Zondler.

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