Glück aus dem Keks

Plätzchen von Hildegard von Bingen bringen Energie und heben die Stimmung

Glück aus dem Keks

Glückskekse (Bildquelle: © la_vanda – Fotolia.com)

Heidelberg, 14. Dezember 2018 | Klar, Sie haben längst schon alle Weihnachtsplätzchen gebacken und gut verstaut. Was aber, wenn diese so gut schmecken, dass die Keksdosen schon wieder weitgehend leer sind? Dann hilft nur eines: Nochmal die Teigschüssel aus dem Schrank geholt, den Rührlöffel gegriffen und eine neue Fuhre Kekse in den Backofen geschoben. Um Ihre vorweihnachtliche Stimmung und die Ihrer Familie aufzuhellen, empfehlen wir ein Rezept der Hildegard von Bingen für Plätzchen mit Glücksfaktor.

„Nimm Muskatnuss und einen gleichen Gewichtsanteil Zimtrinde und eine kleine Menge Gewürznelke. Das mach zu Pulver“, riet Hildegard von Bingen schon vor rund 800 Jahren. „Aus diesem Pulver mach mit Feinmehl und ein wenig Wasser Plätzchen und esse diese oft.“
Hildegard von Bingen sprach dem Naschwerk eine positive Wirkung zu, reinigend und klärend. „Alle Bitterkeit des Herzens“ käme zur Ruhe, Herz und Sinne würden sich öffnen – und sogar die Stimme werde heiter und die Sinnesorgane würden gereinigt. „Es macht dich leistungsfähig“, so die Erfahrung der Heiligen, als sie ihre besonders weihnachtlichen Kekse unters Volk brachte. Ein, zwei Bissen, und schon hellt sich die Stimmung auf und man bekommt neue Energie für die dunkle Jahreszeit.

Einfaches Rezept, schnell gebacken

Man nehme 500 Gramm Dinkelvollkornmehl, ein Tütchen Weinstein-Backpulver, 2 Eier, 200 Gramm Rohrzucker, 250 Gramm Butter und 100 Gramm gehackte Mandel. Dazu 20 bis höchstens 40 Gramm der Plätzchenpulvermischung aus 45 Prozent Muskatpulver, 45 Prozent Zimtpulver und 10 Prozent Gewürz-Nelkenpulver. Daraus einen Teig kneten und ihn eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Dann können Sie ihn zu rund vier Zentimeter breiten Rollen formen, von der Sie mit dem Messer die Plätzchenscheiben abschneiden. Diese bei 175 Grad im vorgeheizten Backofen acht bis zwölf Minuten leicht backen und in einer Blechdose aufbewahren.

Weihnachtsgewürze aus der Ferne

Muskatnuss, Zimt und Gewürznelke – drei Powergewürze, die zu Weihnachten gehören wie Christbaum und Krippe. Kein Nürnberger Lebkuchen ohne die drei, kein Dresdner Stollen ohne sie, Zimt und Nelke würzen den niederrheinisch-westfälischen Spekulatius – obwohl sie alle auf anderen Seiten des Globus wachsen. Muskat – der gar keine Nuss, sondern der Kern einer Frucht des Muskatbaums ist – wird auf den Westindischen Inseln und in Brasilien angebaut und stammt von der indonesischen Inselgruppe der Molukken. Zimt ist seit über 4500 Jahren bekannt und verfeinerte damals schon chinesische und indische Speisen. Und der Gewürznelken-Baum stammt ursprünglich von der tropischen vulkanischen Inselkette westlich von Neu-Guinea.

Drei Gewürze mit befreiender Wirkung

„Wenn ein Mensch Muskatnuss isst, öffnet es sein Herz und putzt seine Sinnesschärfe und trägt ihm etwas Geniales ein“, soll Hildegard von Bingen gesagt haben. Die Volksmedizin empfiehlt Muskatnuss bei Verdauungsbeschwerden; auch Zimt räumt den Darm auf, hilft gegen Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darmkrämpfe – und senkt die Fett- und Blutzuckerwerte. Manche sagen, Zimt wärme zudem und mache fröhlich. Und auch die Gewürznelke hat einen positiven Einfluss auf die Verdauung, sie wirkt aber auch schmerzlindernd und antibakteriell und findet sich in Stärkungsmitteln. Bei Hildegard hilft die Gewürznelke gar gegen Gicht und Kopfschmerzen.

Die Wirksamkeit ist unstrittig

Alle drei Gewürze zusammen räumen auf, spülen den Darm durch und verbessern so die allgemeine Befindlichkeit. Man hat wieder mehr Energie. Es ist also tatsächlich etwas dran an Hildegards Glückskeksen.
Das bestätigt Prof. Dr. Michael Wink von der Universität Heidelberg: „Die Samen des Muskatnussbaums enthalten als Hauptwirkstoff das Myristicin und weitere Phenylpropane, sowie ätherisches Öl mit Sabinen und Pinen. Diese Wirkstoffe haben antimikrobielle, krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften. Myristicin wirkt dagegen im Zentralnervensystem als Stimulans und ähnelt den Amphetaminen, also bekannten Rauschdrogen. Myristicin kann zur Drogenabhängigkeit führen“, warnt Professor Wink, Leiter der Abteilung Biologie am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg.

Die Rinde des Zimtbaums enthält als Hauptwirkstoff den Zimtaldehyd und phenolische Inhaltsstoffe. Zimtaldehyd ist aromatisch und wird in der Volksmedizin vor allem als Appetit anregendes Mittel und gegen Verdauungsstörungen eingesetzt. Auch hier rät Professor Wink zur Zurückhaltung: „Da Aldehyde jedoch auch mit der DNA reagieren können (sie gelten als mutagen), sollte man den Verzehr von Speisen mit Zimtaldehyd nicht übertreiben und besser nur auf die Weihnachtszeit beschränken.“

Gewürznelken
stammen vom Gewürznelkenbaum, der mit Nelken nicht, wohl aber mit Myrtaceen verwandt ist. Die Früchte enthalten aromatisches ätherisches Öl, in denen Eugenol als Hauptwirkstoff enthalten ist. „Eugenol ist ein bekannter Wirkstoff in der Medizin und wird als antimikrobielles, entzündungshemmendes and schmerzstillendes Mittel auch heute noch eingesetzt“, so der Pharmakologe. „Eugenol wird jedoch in unserer Leber zu einem reaktiven Produkt umgewandelt, das mutagen wirken kann. Daher sollte man den Verzehr von Speisen mit Gewürznelken nicht übertreiben und besser nur auf die Weihnachtszeit beschränken.“

Ein bisschen wie Arznei – der Kekse nicht mehr als drei!

Die drei Gewürze haben es also in der Tat in sich. Zuviel davon, und der positive Effekt schlägt ins Gegenteil um – mehr als 4 Gramm Muskatnuss führen bei Erwachsenen zu Vergiftungserscheinungen, Schwangere sollten auf Zimt verzichten und größere Mengen Gewürznelke reizen die Mundschleimhaut. Die Plätzchen sind also keine Schlemmermahlzeit für „Krümelmonster“, sondern kleine Ausnahmen, die man sich hin und wieder gönnen darf. Kinder sollten höchstens ein Plätzchen pro Tag essen, Erwachsene nicht mehr als drei. Maß zu halten ist immer eine gute Empfehlung – das wusste auch schon Hildegard und riet zu verantwortungsvollem Konsum ihrer „Frohmacher-Kekse“, sonst würden die Kinder „zu klug“…

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