Coiling oder Clipping? Aneurysma im Raum Köln behandeln

Diagnose Aneurysma: Neurochirurgen in Siegen treffen individuelle Behandlungsentscheidung

REGION KÖLN. Bei der Zufallsdiagnose “ Aneurysma“ stellt sich für die behandelnden Neurochirurgen die Frage, ob die Gefäßaussackung im Gehirn operativ versorgt werden muss. Gleichzeitig steht auch das geeignete Operationsverfahren im Focus. „Ein Aneurysma kann ein Zufallsbefund sein, wenn aufgrund einer anderen Erkrankung eine Computertomografie oder eine MRT-Untersuchung durchgeführt wird. Ein Aneurysma kann lange unbemerkt bleiben. Platzt das Aneurysma allerdings, kommt es zu einer Subarachnoidalblutung. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der umgehend behandelt werden muss. Beim Zufallsbefund hängt es von der Größe und der Lage des Aneurysmas im Gehirn ab, ob eine Operation notwendig wird.

Patienten mit Aneurysma aus der Region Köln im modernen Hybrid Operationssaal behandeln

„Die Entscheidung zwischen einer offenen Operation, dem sogenannten Clipping, bzw. einer endovaskulären Therapie, genannt Coiling, treffen wir in Siegen immer im individuellen Einzelfall“, schildert Prof. Dr. med. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen. Hier werden auch Patienten aus dem Großraum Köln in einem modernen Hybrid Operationssaal behandelt. Coiling oder Clipping – diese Entscheidung hängt vor allem von der Lage und der Größe des Aneurysmas ab. Das Coiling ist dabei eine minimalinvasive Operationsmethode, bei der durch einen Katheter Platinspiralen, sogenannte Coils, in das Aneurysma eingeführt werden und es verschließen. Langzeitstudien zufolge zeigt das endovaskuläre Coiling gegenüber dem neurochirurgischen Clipping langfristig bessere Ergebnisse, wenn beide Verfahren mit dem gleichen Risiko möglich sind.[1]

Aneurysma Behandlung im Großraum Köln: Welches Operationsverfahren macht Sinn?

Einer multizentrischen Langzeitstudie zufolge konnten eindeutige Vorteile des endovaskulären, minimalinvasiven Coilings bei Patienten mit rupturierten intrakraniellen Aneurysmen nachgewiesen werden. Patienten, die mit einem Coiling behandelt wurden, zeigten im Vergleich zum offenen Operationsverfahren des neurochirurgischen Clippings zehn Jahren nach dem Eingriff eine höhere Wahrscheinlichkeit, unabhängig zu leben. „Wenn Patienten sowohl für das eine, als auch für das andere Verfahren in Frage kommen, ziehen wir in Siegen die endovaskuläre Aneurysma Versorgung vor. Dazu nutzen wir einen modernen Hybrid OP, der für endovaskuläre Eingriffe zur Behandlung eines Aneurysmas im Hirn besonders gut geeignet ist. Diese OPs lassen sich besser planen und können für den Patienten schonender durchgeführt werden. Die Kontrolle des Operationsergebnisses kann gleich im OP erfolgen“, schildert Prof. Dr. med. Veit Braun.

[1] Molyneux AJ, et al.: The durability of endovascular. Coiling versus neurosurgical clipping of ruptured cerebral aneurysms: 18 year followup of the UK cohort of the International Subarachnoid. Aneurysm Trial (ISAT). Lancet 2015; 385: 691-7.

Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.

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Diakonie Klinikum Jung-Stilling-Krankenhaus Neurochirurgische Klinik
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