Bundesbank warnt Immobilienkäufer vor sinkenden Preisen

Die Immobilienpreise steigen und steigen – noch sieht die Bundesbank keine unmittelbaren Gefahren. Allerdings warnen die Aufseher vor einer „abrupten Preiskorrektur“.

Bundesbank warnt Immobilienkäufer vor sinkenden Preisen

Dirk Metz von Metz Immobilien

Hierzu sagt Dirk Metz von Metz Immobilien in Praunheim: „Insbesondere hinsichtlich des absehbaren Endes der Niedigzinspolitik in den USA und der voraussichtlichen Einflussnahme des neuen US Präsidenten auf die Zinspolitik der US Notenbank, besteht die Gefahr einer abrupten Preiskorrektur im Jahr 2017. Hauptursache der stetigen Kaufpreissteigerungen in den vergangenen Jahren war das historisch niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten. Ein Ansteigen der Hypothekenzinsen wird logischerweise unmittelbare Auswirkungen auf die Bewertungen von Immobilien haben. Eigentümer, die sich derzeit mit dem Verkauf ihrer Immobilien beschäftigen, sollten den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen und in den nächsten Monaten aktiv werden.“
Die niedrigen Zinsen verlockten die Verbraucher zum Schuldenmachen. Käufer müssten sich darüber im Klaren sein, dass dann, wenn die Zinsen wieder steigen, die Preise und Bewertungen an den Märkten zurückgehen würden: „Finanzierungen, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen, könnten sich dann als nicht nachhaltig herausstellen“, sagte die Vizepräsidentin der Notenbank, Claudia Buch, bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichtes 2016.
Die hohe Nachfrage nach Wohnraum sei auf die steigenden Einkommen, die günstigen Finanzierungsbedingungen und die hohe Zuwanderung zurückzuführen, schreiben die Bundesbank-Experten in ihrem Bericht. Dennoch seien Wohnimmobilien vor allem in den städtischen Regionen weiterhin „überaus hoch bewertet“. Im Jahr 2015 habe die Überbewertung in deutschen Städten bei 10 bis 20 Prozent gelegen.
Ein Risiko für die Finanzstabilität sieht die Bundesbank, wenn sich Banken, Investoren und Verbraucher von den aktuellen Niedrigzinsen einlullen lassen. „Die Erwartung eines anhaltend niedrigen Zinsniveaus kann dazu beitragen, dass Akteure an den Finanzmärkten erhöhte Risiken eingehen“, schreiben die Experten. „Diese Suche nach Rendite kann wiederum zu Fehlbewertungen von Vermögenspreisen führen.“ Dadurch bestehe „das Risiko einer abrupten Preiskorrektur“. Die Immobilienfinanzierung sei ein Beispiel dafür.
Wer das Risiko trägt, hängt dabei vor allem von der Zinsbindung der Immobilienkredite ab. Vereinbaren Immobilienkäufer langfristige Zinsbindungen – etwa über 15 oder 20 Jahre – und tragen in dieser Zeit einen Großteil ihrer Schulden ab, liegt das Risiko vor allem bei den Banken. Bei kurzfristigen Zinsbindungen oder gar variablen Zinsen trägt hingegen der Verbraucher das größere Risiko.

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